Mit dem im kommenden Jahr erscheinenden Point-and-Click Adventure "1954 Alcatraz" versetzt Daedalic den Spieler nicht nur ins San Francisco der 50er Jahre, sondern auch kurzerhand hinter "schwedische Gardinen". Hauptcharakter Joe denkt gar nicht daran die 40 Jahre, die ihm wegen bewaffneten Raubüberfalls aufgebrummt wurden, im damals als "sicherstes Gefängnis der Welt" bekannten "The Rock" absitzen, denn jenseits der Mauern wartet neben seiner Frau Christine auch die Beute seines letzten Coups auf ihm. Bisher ist es noch niemandem gelungen, aus diesen Mauern zu entkommen, darum beschließt Joe, dass er Hilfe von außerhalb benötigen wird und trifft Vorbereitungen für den allmonatlichen Besuchstag. Getreu dem Motto "eine Hand wäscht die andere" tut er einem Mithäftling einen Gefallen, um ihn dazu zu bewegen, die Wachen abzulenken, während er Christine über seine Pläne erzählen will. Zunächst schlägt der Plan jedoch fehl, denn Christine hat - obgleich in Freiheit - selbst einiges auf dem Herzen und lässt ihren Mann nicht zu Wort kommen. Joes ehemaliger Kumpan Mickey droht damit, sie zu töten, wenn sich ihm nicht die Beute des Überfalls übergibt. Es entwickelt sich eine spannende und teils verzwickte Story rund um den Ausbruch von Joe und das Eheleben der beiden spielbaren Charaktere. Der Spieler wird bewusst in Zweifel über die Absichten der Figuren, denen er im Verlauf der Geschichte begegnet, gelassen und bei mancher Entscheidung – wie etwa der, Schmuggelware durch den Priester transportieren zu lassen - auch an die Grenzen der Moral geführt. Insgesamt 90 reale Schauplätze und über 20 Charaktere, die ebenfalls realen Personen aus den 50ern nachempfunden sind, wird es in diesem, sowohl mit englischer als auch mit deutscher Sprachausgabe ausgestattetem, Titel zu bewundern geben. (IS)