Worldshift - Open-Beta-Phase-Preview (RTL Games) geschrieben von Jana Voth und Sebastian E.R. Hör Grundlage für diese Preview: Open-Beta-Phase vom März 2008
Sie erinnern sich vielleicht: Vor etwa zwei Monaten startete die geschlossene Pre-Beta des Online-Echtzeitstrategiespiels "Worldshift". Wir von DLH.net waren dabei s. unten) und haben den Entwicklungsstand des Spiels für Sie unter die Lupe genommen. Damals prophezeiten wir "Worldshift" noch einen weiten, beschwerlichen Marsch - frei nach Xavier Naidoos "Dieser Weg". Vor knapp zwei Wochen startete die offene Betaphase, was wir zum Anlass nahmen, einen Blick auf den Fortschritt, den das Spiel seit unserem Preview Anfang März gemacht hat, zu werfen. Bestandsaufnahme: Die Fortschritte Eines vorweg: In diesem Preview analysieren wir lediglich die Fortschritte, die "Worldshift" seit der geschlossenen Betaphase von vor zwei Monaten gemacht hat. Grundlegende Informationen über die Spielinhalte können Sie dem unteren Text entnehmen. Installation Bereits im letzten Preview haben wir einige Worte zur Installation verloren, allerdings überwiegend negative. Dieses Mal kann neben Schatten (auf einem der Testrechner wollte das Spiel updaten, obwohl es überhaupt kein Update gab) auch Licht konstatiert werden: Die Installation geht bedeutend schneller vonstatten, exzessive Updateorgien gibt es nicht mehr. Sie können also direkt loslegen, sofern Sie nicht mit oben genanntem Problem zu kämpfen haben. Spielmodi Hier hat "Worldshift" einen Schritt nach vorn gemacht: Im Übungsmodus haben Sie jetzt beim Kampf gegen schwache KI-Gegner durchaus Zeit genug, sich mit Ihren Einheiten und deren Spezialfähigkeiten vertraut zu machen, ohne befürchten zu müssen, innerhalb weniger Minuten eingestampft zu werden. Nichtsdestotrotz legt der Computergegner eine geradezu beängstigende Geschwindigkeit an den Tag, geht aber bei weitem nicht mehr so aggressiv vor wie noch in der geschlossenen Betaversion. Der Einzelspielermodus hat sich ebenfalls weiterentwickelt: Grüne Pfeile auf dem Boden zeigen nun die Richtung des nächsten Missionsziels an, sodass Sie nicht mehr ziellos umherirren müssen. Auch die Aufgabenbeschreibung und die Rahmengeschichte wurden ein wenig ausgebaut, was die Identifikation mit den Helden erleichtert, wenngleich es der Handlung immer noch an Atmosphäre und Dichte fehlt. Aber das ist bei Online-Strategiespielen ein zu vernachlässigender Faktor; umso anerkennenswerter ist es, dass es überhaupt einen Storymodus gibt. Ein wenig Frust kommt übrigens bei der dritten Mission auf, das Balancing ist immer noch ein wenig unausgegoren. Der Held verliert, wenn man irrtümlich einen Gegner zu viel anlockt, viel zu schnell Lebenspunkte und hat selbst gegen einfache Fußtruppen kaum eine Chance. Hier sollte noch nachgebessert werden. Beim Koop-Modus hat sich hingegen weniger getan: Noch immer steht nur eine einzige spielbare Karte zur Verfügung, was auch bedeutet, dass Sie nach wie vor nur mit jeweils einer Heldeneinheit agieren. Das lässt zuverlässige Aussagen über das Einheitenbalancing und das Verhalten der KI in PvE (Player versus Environment)-Missionen nicht zu. Lobenswert ist, dass die Anzahl der Bugs, wie beispielsweise die geschlossene Tür, spürbar abgenommen hat. Grafik und Sound Die Grafik hat sich im Vergleich zur geschlossenen Betaversion nicht verändert, lediglich die Performance wurde leicht erhöht, was den Spielfluss erleichtert. Die zahlreichen Platzhalter für den Sound sind zumindest teilweise richtigen Geräuschen gewichen. Also auch hier eine leichte, wenn auch nicht unbedingt wichtige Verbesserung. "Worldshift" präsentiert sich, verglichen mit der doch sehr dürftigen Pre-Beta-Version, in deutlich verbesserter Form. Die Platzhalter bei den Einheitenbeschreibungen und Spezialfähigkeiten sind präzisen Angaben gewichen, sodass man nun auch weiß, wozu die einzelnen Einheiten zu gebrauchen sind. Mittlerweile macht das Spiel in fast allen Belangen (vielleicht abgesehen vom Balancing) einen spürbar positiveren Eindruck, soweit sich anhand der wenigen bereits verfügbaren Karten und Missionen beurteilen lässt. Dennoch ist noch einiges zu tun; der Weg ist nicht mehr ganz so steinig und schwer, aber mit Sicherheit noch weit genug. (01.04.2008)
Auf der letztjährigen Games Convention sorgte "Worldshift" durch seine für ein Echtzeitstrategiespiel hervorragende Grafik und das innovative Spielkonzept für Aufsehen. Die Erwartungen sind also hoch - wie weit ist "Worldshift" in der Pre-Beta-Phase bereits gediehen? Wir haben es für Sie herausgefunden. Probleme zu Beginn ... Normalerweise erübrigt sich eine Beschreibung des Installationsprozesses bei Spielen, doch im Falle von "Worldshift" sind einige Anmerkungen dazu angebracht: Die Installation als solche verläuft relativ problemlos, aber bevor man sich ans Spielen machen kann, sind erst einmal gefühlte einhundert Updates nötig, die mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Die Patches sind nicht zusammengefasst; man muss sie vielmehr einzeln herunterladen, installieren und das Spiel jedes Mal neu starten. Darüber hinaus unterbricht das Hinzufügen eines neuen Updates das Spiel; man hat daher keine Chance, sein aktuelles Match zu beenden, geschweige denn es zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Der Kaltes-Wasser-Effekt Im Spiel hat man die Wahl zwischen einem Einzelspielermodus, einem Koop-Modus, einem Match gegeneinander und dem Übungsmodus. Wer hinter letzterem eine Art Einführung erwartet, wird enttäuscht: Man darf sich lediglich für eine der drei Parteien Humans, Tribes und The Hive entscheiden und wird ohne weitere Erklärung auf den Gegner losgelassen. Beziehungsweise der Gegner auf den Spieler, denn auch auf der leichten der beiden Schwierigkeitsstufen schafft man es nur mit Mühe, die ersten fünf Minuten gegen die übermächtige KI zu überleben, bevor man die virtuelle weiße Flagge hissen muss. Ein Lerneffekt stellt sich jedenfalls nicht ein. Der Einzelspielermodus überzeugt vor allem durch das Nichtvorhandensein einer Story oder eines klaren Missionsziels. Man startet die erste Mission, lauscht einem Dialog zwischen Vater und Sohn, dessen Sinn sich aufgrund der Tatsache, dass es kein richtiges Intro gibt, nicht erschließt und versucht, das vage gehaltene Einsatzziel zu erfüllen. Hat man das geschafft, erhält man Punkte, die auf bestimmte Fähigkeiten der einzelnen Rassen verteilt werden können, beispielsweise auf zusätzliche Hitpoints oder erhöhte Schadenswirkung. In der Pre-Beta-Version von "Worldshift" fehlen viele Features, die das fertige Spiel enthalten soll, so zum Beispiel drei der vier Karten für den Koop-Modus. Das einzig verfügbare Szenario kann man mit bis zu zwei Mitspielern bestreiten; jeder hat das Kommando über eine gigantische Streitmacht von einem (!) Helden. Mit diesem Ehrfurcht gebietenden Aufgebot tritt man den durchschnittlich fünf bis sechs Gegnern entgegen. Die Helden verfügen über drei Spezialfertigkeiten; so kann beispielsweise der Field Commander der Menschen gefallene Kameraden wiedererwecken, sich selbst heilen und die Angriffe der Gegner auf sich ziehen. Gut, die erste Fähigkeit kann man in Anbetracht der Tatsache, dass man keine Fußtruppen besitzt, getrost außer Acht lassen, aber die beiden anderen sind im Zusammenspiel mit denen der übrigen Helden recht wirkungsvoll. Jedenfalls, bis man auf den ersten Bossgegner trifft. "Sesam, öffne dich - oder auch nicht, dann geh' ich halt durch die Wand." Kleinere und größere Bugs lassen sich in Pre-Beta-Versionen natürlich nicht vermeiden, aber manchen Szenen wohnt eine unfreiwillige Komik inne: Da steht man nun vor einem verschlossenen Tor, das man zwar angreifen kann, damit aber keinerlei Effekt erzielt. Als nächstes versucht man es dann mit einem Flächenzauber - vielleicht muss man das Tor ja aufsprengen. Bringt auch nichts. Tja, dann bleibt wenig mehr, als wieder frustriert nach Hause zu gehen und vorher noch einmal wild durch die Gegend zu klicken. Und siehe da: Ein Klick hinter das Tor und der Charakter marschiert munter durch das Hindernis hindurch, das damit seine Daseinsberechtigung verloren hat. Die Freude währt allerdings nicht lange, denn das Kräfteverhältnis zwischen Bossgegner und Spielern entpuppt sich als ... nun ja ... etwas schlecht ausbalanciert. Es scheint, als würde sein Schwierigkeitsgrad nicht der Anzahl an Kontrahenten angepasst, die tatsächlich auf ihn einprügeln - das heißt, ob zwei oder drei Gegner auf ihn eindreschen, ist völlig bedeutungslos. Wenn man es tatsächlich geschafft hat, ihm mit zusammengebissenen Zähnen und nur noch einem Arm zwei Prozent seiner Lebenspunkte abzuringen, trifft auch schon seine Verstärkung ein, die die Helden dann endgültig erledigt. Was beweist: Die Bossgegner in "Worldshift" machen sich nicht gerne die Hände schmutzig. Fassen wir also zusammen: Keine Einführung in die Grundfeatures des Spiels, keine Story, teilweise noch fehlende Tooltipps, unausgegorenes Balancing, kein erkennbarer roter Faden im Missionsdesign - die Entwickler haben noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen, bis aus "Worldshift" das brillante Onlinestrategiespiel wird, das es werden soll. "Not available in Pre-Beta"Wenn es etwas gibt, das definitiv bereits über den Betastatus hinaus ist, dann ist es die Grafik. Die Effektpalette ist beeindruckend und vermittelt von der ersten Minute an packende Atmosphäre: Zuckende Blitze, prasselnde Regentropfen und eine selbst auf der höchsten Zoomstufe detaillierte Umgebung ziehen den Spieler unwiderstehlich mitten ins Geschehen. Auch die Zauber und Explosionen wirken glaubwürdig und betreiben keine billige Effekthascherei. Das Einzige, was fehlt, ist ein Intro, das möglicherweise geholfen hätte, die erste Einzelspielermission vollständig zu verstehen. "Insert sound here" Das, was an Soundeffekten bereits in das Spiel implementiert wurde, hinterlässt einen guten Eindruck. Das Krachen des Donners untermalt die extreme Wirkung der Blitze und lässt den Spieler beim ersten Mal zusammenzucken. Die Sprachausgabe ist, so vorhanden, auf Englisch, wird aber vermutlich bald auf Deutsch zur Verfügung stehen, da die Texte bereits lokalisiert wurden. Die Waffensounds klingen ordentlich und glaubwürdig; an manchen Stellen, an denen man vermutlich zwitschernde Vogelstimmen erwarten würde, erklingt allerdings nur ein lapidares "Insert sound here". Auch an dieser Baustelle werden die Entwickler noch arbeiten müssen.
|