Ni-Bi-Ru - Der Bote der Götter (dtp) Geschrieben von Simon Lambrecht
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"Ni-Bi-Ru - Der Bote der Götter" ist der neueste Streich von den Machern des im letzten Jahr sehr erfolgreichen Adventures "Black Mirror". Laut Hersteller soll es eine Hommage an Indiana Jones sein. So eine Aussage ist natürlich gewagt, aber scheinbar ist der Entwickler sehr von seinem Spiel überzeugt. In den folgenden Zeilen soll sich zeigen, ob sich dieses Spiel wirklich mit dem Altmeister vergleichen lässt. Story "Eine Hommage an Indiana Jones?" Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines jungen Archäologiestudenten namens Martin Holan, der seine Zeit bisher damit verbrachte, in alten Akten zu recherchieren und ab und zu auch die eine oder andere Ausgrabungsstätte zu besuchen. Die Arbeit scheint also nicht gerade spannend zu sein. Das ändert sich mit dem Anruf seines Onkels, Professor Wilde. Dieser hat nämlich einen neuen Auftrag für Martin Holan, der erstmal daran denkt, dass er wieder nach irgendwelchen Akten suchen soll. Aber weit gefehlt, denn in Westböhmen im heutigen Tschechien wurde bei Bauarbeiten ein alter Tunnel entdeckt, der noch aus dem 2.Weltkrieg stammen soll. Scheinbar von den Nazis angelegt, konnte er von den Siegermächten nicht entdeckt werden, da Böhmen bis zum Kriegsende noch von den Deutschen besetzt blieb. Doch wofür wurde dieser Tunnel genutzt? Ein paar Unterlagen weisen auf ein geheimes Forschungsprojekt mit Namen Nibiru hin. In der sumerischen Mythologie ist Nibiru als der zehnte Planet des Sonnensystems bekannt, aber seine Existenz konnte nie bewiesen werden. Angeblich ist Nibiru auch eine uralte Quelle der Macht, eventuell sogar der Ursprung der Menschheit. Professor Wilde ist sich sicher, dass die Nazis hier auf der Suche nach einer Superwaffe waren, die ihnen doch noch den "Endsieg" hätte ermöglichen sollen. Und gut abgeschottet scheinen die Forschungen erschreckend weit fortgeschritten gewesen zu sein, allerdings musste der deutsche Wissenschaftler in den Wirren der letzten Kriegstage flüchten - ebenso wie seine Arbeit, die bis heute ein großes Rätsel geblieben ist. Und es gibt nur eine Möglichkeit, dieses Rätsel zu lösen. Martin Holan muss nach Europa reisen und sich den Tunnel genauer ansehen. Zuerst ein ganz gewöhnlicher Auftrag, doch auf der Suche nach dem Geheimnis des Projekts Nibiru muss unser Held auf eine gefährliche Reise gehen, die ihn an verschiedene Schauplätze auf der ganzen Welt führt. So verschlägt es ihn nach Tschechien, Frankreich und Mexiko. Und dabei wird ihm schnell klar, dass nicht nur er allein daran interessiert ist, das Geheimnis zu lüften. Wird es dem jungen Studenten unter diesen Umständen gelingen, die Rätsel einer schon vor Jahrtausenden untergegangen Kultur zu entschlüsseln? Gameplay "Ni-Bi-Ru - der Bote der Götter" ist ein klassisches Point’n’Click-Adventure und spielt sich auch denkbar einfach. Mit der linken Maustaste betrachtet man ein Objekt und mit der rechten Maustaste wird es näher untersucht, darüber hinaus darf man noch mit anderen Personen im Spiel reden, bei denen ab und zu auch Multiple-Choice-Dialoge möglich sind, die jedoch keinen Eingriff in die Story des Spiels nehmen; man verlängert dadurch nur ein einzelnes Rätsel. Verliert ein Objekt im Hintergrund nach Betrachten an Bedeutung, verschwindet es und ein anderes erscheint. So ist es wichtig, dass man sich jeden Schauplatz sehr genau anschaut und dies dann wiederholt, auch wenn man zwischenzeitlich einen anderen Ort erforscht hat. Oft muss man mehrfach mit Personen reden oder ein Objekt wiederholt anklicken, um zu einem Ergebnis zu kommen. Andernfalls bleibt noch das Nutzen von Gegenständen im Inventar, in dem man auch verschiedene Gegenstände kombinieren kann. Wurde ein Gegenstand erfolgreich benutzt und wird er im späteren Verlauf nicht mehr benötigt, verschwindet er aus dem Inventar, was unnötige Versuche, ein Objekt einzusetzen, auf ein Minimum beschränkt. In manchen Situationen ist es im Übrigen auch möglich, dass Holan das Zeitliche segnet, aber dies kommt eher selten vor und das Spiel geht dann kurz vor der Situation wieder weiter. So muss man in einer Maya-Pyramide eine Rechenaufgabe mit Mayazahlen lösen, damit man eines der vielen Puzzles knacken kann. Erst dann kann Holan ein Artefakt aufnehmen, ohne von Giftgas überrascht zu werden. Die verschiedenen Rätsel im Spiel sind sehr gut verteilt, so dass man nicht eins nach dem anderen lösen muss, sondern etwas Abwechslung herrscht. Auch der Schwierigkeitsgrad dieser Rätsel geht in Ordnung, jedoch muss man sich jedes noch so kleine Detail genau anschauen, aber es wäre auch zu langweilig, wenn man sofort eine Lösung finden würde, ohne viel untersuchen und nachdenken zu müssen. Grafik Die Personen in Ni-Bi-Ru sind alle in 3D animiert und sehen sehr gut aus - zwar kein Vergleich zu aktuellen 3D-Shootern, aber bei Adventures liegt der Schwerpunkt bekanntlich woanders. Die Animationen der Charaktere wirken äußerst lebensecht, aber am faszinierendsten sind die verschiedenen Schauplätze, die mit äußerst viel Liebe zum Detail erstellt wurden. Darüber hinaus gibt es realistische Effekte zu bewundern: So ist das Licht wunderbar in das Spiel eingebaut und wird eine Person vom Sonnenlicht angestrahlt, wirft sie einen genau errechneten Schatten. Staub und Nebel gibt es in einer Qualität, die sogar manchen Ego-Shooter alt aussehen lässt und auch die Hintergründe im Spiel wirken sehr lebendig. Nicht zu vergessen die verschiedenen Cutscenes, die zwar nicht an die In-Game-Grafik herankommen, aber doch schön animiert sind, so dass sie das Spiel insgesamt gut ergänzen. Sound Hier hat man sich einiges einfallen lassen. Der Held des Spiels wird von der deutschen Stimme von Matt Damon gesprochen und darüber hinaus wurden die deutschen Synchronstimmen aus der Serie "King of Queens" eingesetzt. Alles in allem ist die Sprachausgabe absolut passend und auch atmosphärisch, so dass man sich richtig in das Spiel hineinversetzen kann. Ansonsten ist noch die gelungene Musikuntermalung zu erwähnen, die viel Spannung aufkommen lässt, da sie immer im richtigen Moment einsetzt und auch der Stimmung angepasst ist.
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