Death Strike (IncaGold) Geschrieben von Carlos Carvalho
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Das Genre der Flugzeugsimulatoren, besonders diejenigen Spiele, die an die alten Arcade-Zeiten erinnern, hat in dem letzten Jahr einen großen Aufschwung erfahren. Neben großen Titeln mit hohen Kosten und Anforderungen an den Rechner sind auch preisgünstigere Spiele in den Regalen der Kaufhäuser zu finden. Death Strike gehört zu diesen und bietet für wenig Geld und mit sehr geringen Systemanforderungen ein paar Stunden Spielspaß. Gameplay Ganz ohne Intro oder Tutorial wird man in das Cockpit eines bereits fliegenden Kampfjets versetzt. In einem einseitigen PDF auf der CD wird die Steuerung des Spiels erklärt, die sich nicht sonderlich von anderen Spielen des Genres unterscheidet. Zum Steuern verwendet man die WASD-Tasten, Q und E regeln den Schub des Flugzeuges und mit TAB kann zusätzlich ein Turbo eingeschaltet werden. Die Tasten 1 bis 3 regeln den Zoom des Radars, das man im Spiel jedoch nie anrührt. Die Maus verwendet man ebenfalls zum Lenken, mit der linken Maustaste bringt der Spieler die Waffen zum Sprechen, während die rechte Maustaste zwischen den drei im Spiel verfügbaren Waffen schaltet. Zuletzt bleibt die LEERZEICHEN-Taste, die Abwehr gegen Lenkraketen abfeuert. Gedanken über Joysticksteuerung braucht man sich nicht zu machen, diese werden nicht vom Spiel erkannt, die Tastenbelegung lässt sich ebenfalls nicht verändern. Die Steuerung, die nach Arcade-Stil unrealistisch programmiert worden ist, (zum Beispiel das Auto-Ausrichten des Flugzeuges) lässt sich jedoch gut bedienen. Die Geschichte des Spiels wird in einem kurzen Text am Anfang des Spiels erwähnt: Die Terrororganisation NWO plant, einen Atomkrieg anzufangen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Von der Luft aus soll der Spieler alle Pläne dieser Gruppe verhindern, durch Zerstörung von Transportwagen, Panzern, Schiffen, Munitionsfabriken und am Ende sogar ein paar Atomraketen. Gegen unser Eingreifen wehren sich nicht nur die Panzer; Infanteriesoldaten mit Raketenwerfern verteidigen wichtigen Stellungen, Hubschrauber versuchen, alles was fliegt abzuknallen und Kampfflugzeuge weigern sich, friedlich aus dem Weg zu fliegen. Die zehn Levels lassen sich in der einfachen Schwierigkeitsstufe innerhalb weniger Stunden durchspielen, in der normalen Schwierigkeitsstufe kommt man allerdings ins Schwitzen. Nicht nur muss man ein gutes Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Waffen finden, um am Ende der Mission noch mit einem Rest an Munition anzukommen, die Aufträge müssen schnell absolviert werden, da die aktuell hohen Spritkosten auch das Militär stören und man nicht sonderlich viel Benzin im Tank hat. Vom Rest des Spiels herausgehoben sind die zielgesteuerten Raketen. Man kann diesen zwar sehr geschickt ausweichen, aber sie drehen auch einmal im Kreis und treffen den Spieler von hinten, während man auf das Ziel vor sich aufpasst. Sollten solche Raketen in der Luft sein, bekommt man eine Meldung in der unteren Hälfte des Bildschirmes, mit einer zusätzlichen akustischen Warnung für die weniger aufmerksamen Spieler. Grafik Das On-Screen-Display der Flugmaschine ist in Death Strike zwar spärlich, aber übersichtlich eingerichtet. Links oben befindet sich ein Radar mit drei Zoomstufen. Darauf werden nicht nur Boden- und Luftziele durch unterschiedliche Farben gesondert markiert, auch Raketen bekommen eine eigene Farbe. Zusätzlich wird dort die Richtung und Entfernung des nächsten Navigationspunktes eingezeichnet. Links unten wird die noch verfügbare Munition für die Bordkanone, die ungelenkten und gelenkten Raketen sowie für die Gegenmaßnahmen dargestellt. Zusätzlich werden dort der Zustand des Flugzeuges und die Spritmenge angezeigt. Rechts wird die Höhe des Flugzeuges angegeben. Dieser Wert zeigt jedoch keine absolute Höhe des Flugzeuges an, sondern den Abstand vom Flugzeug zum Boden. Wie man sich denken kann, gibt es eine maximale Höhe, die man erreichen kann; fliegt man über ein Tal, so senkt sich das Flugzeug von alleine. Ein Fadenkreuz in der Mitte des Bildschirmes zeigt, auf was man gerade zielt. Die Grafik des Spiels erscheint zwiespältig. Die Modelle sind durchaus genau und mit ausreichend Details versehen, die Landschaft ist jedoch ganz ohne Liebe zusammengestückelt und mit langweiligen Texturen versetzt worden. Die wenigen Bäume, die alle paar Kilometer zu sehen sind, erhöhen diesen Eindruck. Nirgends sind Straßen oder Häuser zu sehen, wenn man diese nicht zerstören muss. Fauna ist im Spiel überhaupt nicht existent. Der Horizont besteht aus 2D-Bildern, die jeden Winkel überspannen. Obwohl mit Rauch und Wolken versucht wird, den Eindruck der Grafik zu verbessern, muss man diese als veraltet bezeichnen, wenn auch für dieses Budgetspiel ausreichend. Sound Während die Texte des Spiels ein Mischmasch aus Deutsch und Englisch verwenden, entschied sich der deutsche Entwickler Mission-Failed, alle Meldungen im Spiel auf Englisch zu diktieren. Interessanterweise sind die Freudenausdrücke in dem nicht ganz akzentfreien Englisch nicht jugendfrei, was man eher von einem Gangsterspiel als von einem Arcade-Flieger erwarten würde. Während der Missionen wird man also mit Sprüchen wie "Go to hell, shit" und "Yeah, take this, you fuck" konfrontiert, was das Spiel für die Jüngeren ungeeignet macht. Zusammen mit der Midi-Musik, die im Hintergrund ertönt, macht die Soundkulisse des Spiels einen für dieses Budgetspiel ausreichenden Ausdruck.
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