God of War - Chains of Olympus (PSP) (Sony) geschrieben von Sebastian E.R. Hör
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Die Stadt Attika wird von der persischen Armee belagert. Gebäude stehen in Flammen, es wimmelt von feindlichen Truppen. Basilisken und andere Untiere, wie sie selbst Xerxes Armee im Film "300" nicht aufzubieten hatte, komplettieren die Reihen der Invasionstruppen. Es scheint, als sei Attika dem persischen Heer schutzlos ausgeliefert. Doch in jener Zeit hatten die Götter des Olymps die Angewohnheit, sich auf die eine oder andere Weise in die internen Angelegenheiten souveräner (Stadt-)Staaten einzumischen - und entsandten Kratos, Krieger in Diensten des Olymps, um der Stadt gegen ihren übermächtigen Feind beizustehen. Chaosklingen Sie steuern Kratos mit dem Analogstick durch die Ruinen der Stadt und bekämpfen auf ihrem Weg allerhand Gegner, lösen kleinere Rätsel und sammeln dabei noch grüne, rote oder blaue "Orbs" auf. Die Orbs sind gewissermaßen die Währung des Spiels: Grüne verbessern Ihre Gesundheit, blaue das Mana und mit genügend roten Orbs können Sie Ihre Kampffähigkeiten aufwerten und so neue Attacken freischalten. Außerdem finden Sie in Truhen auch Gorgonenaugen oder Phönixfedern. Haben Sie davon jeweils fünf gesammelt, erhöhen sich Ihre Gesundheit oder Ihr Mana permanent. Diese Orbs finden Sie in Truhen, in Vasen oder Kisten oder bei erschlagenen Gegnern. Je mächtiger der Gegner war, desto mehr Orbs hinterlässt er nach seinem Ableben. Im Kampf verlässt sich Kratos auf seine beiden Schwerter, die er nicht nur dazu benutzt, die Gegner ordentlich zu versohlen, sondern auch, um sich an Stellen zu kratzen, an die man sonst nicht herankommt oder um an Wänden empor zu klettern. Mit Druck auf Dreieck oder Quadrat lösen Sie harte beziehungsweise leichte Attacken aus, die Kombination aus mehreren Knöpfen (beispielsweise linke Schultertaste und Quadrat) aktiviert Spezialangriffe. Die werden insbesondere für stärkere Gegner oder eine große Anzahl von Feinden benötigt. Daneben können Sie auch magische Angriffe ausführen. Die Rätsel in "Chains of Olympus" sind hervorragend ins Spielgeschehen eingebaut und nicht immer einfach, weswegen auch durchaus ein wenig Tüftelei gefragt ist, bevor Sie beispielsweise eine zuvor verschlossene Tür öffnen oder einen entfernten Vorsprung erreichen können. Dabei sind sie niemals unfair und außerdem logisch, was den Spielspaß spürbar erhöht. Als Hack-and-Slay-Spiel mit Rollenspielelementen ist "Chains of Olympus" natürlich relativ linear, wobei aber in den meisten Fällen zumindest die Möglichkeit besteht, kurz zuvor besuchte Räume und Orte noch einmal aufzusuchen. Besonders interessant sind auch die Gelegenheiten, bei denen man die Umwelt unter Zuhilfenahme von Objekten manipulieren muss. Hier werden die Steuerungsmöglichkeiten der PSP optimal eingebunden; es finden sich sowohl zufällig aufeinanderfolgende Tastenkombinationen, die es zu drücken gilt, sobald der entsprechende Button auf dem Bildschirm aufleuchtet, als auch Gelegenheiten, bei denen man einen bestimmten Knopf mehrmals hintereinander in schneller Folge drücken muss. Die Entwickler beweisen außerdem Sinn für Humor: An einer Stelle im Spiel dient ein solches Minispiel, das auch bei der Bekämpfung von Bossgegnern zu Einsatz kommt, dazu, zwei Damen aus dem Harem zu ähem beglücken. Es stehen vier Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, wovon der letzte erst ausgewählt werden kann, wenn man das Spiel im dritten erfolgreich absolviert hat. In erster Linie unterscheiden sich die vier Stufen in Anzahl und Verteilung der Speicherpunkte sowie in den Lebenspunkten der Gegner. Grafik des Olymps Die Grafik von "God of War - Chains of Olympus" ist hervorragend. Die technischen Möglichkeiten der PSP werden, wie im Bereich der Steuerung auch, optimal genutzt. Heraus kommt eine fantastische Atmosphäre, die durch glaubwürdige Brandeffekte, wabernden Nebel und die rot glühenden Klingen von Kratos Schwert zu überzeugen weiß, ohne Effekthascherei zu bezeichnen. Die Bewegungen des Kriegers der Götter wirken ebenso realistisch wie die seiner Feinde, gleich, ob es sich bei ihnen um Tiere oder Menschen handelt. Auch die Frauen, denen Kratos auf seiner Mission begegnet, sind anatomisch korrekt modelliert. Einzig die Kamera - Manko eines jeden PSP-Spiels - hat ihre Tücken: Wenn Kratos einen Raum betreten will, den er bereits besucht hat, schwenkt sie von einer Rücken- auf eine Frontansicht um, als solle suggeriert werden: "Du warst schon hier. Hier gibt es nichts zu sehen." Abgesehen davon kommt es beim Betreten großer Räume durch die Änderung der Perspektive zu kurzzeitigem Orientierungsverlust. Sound des Hades Ebenso wie die Grafik reiht sich der Sound in die Aufzählung gelungener Elemente von "Chains of Olympus" ein. Die Waffengeräusche klingen realistisch, Katapultgeschosse sausen mit einem Surren durch die Luft und schlagen krachend auf dem Boden auf und die Sprecher können überzeugen. Einzig Kratos hört sich an manchen Stellen übertrieben bärbeißig an, aber das fällt nicht allzu schwer ins Gewicht. Die Hintergrundmusik kann ebenfalls überzeugen; sie kommt episch und stimmungsgeladen daher und steigert die ohnehin exzellente Atmosphäre.
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