Crazy Machines 2 (Novitas) geschrieben von Witali Blum
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Der verrückte Professor aus "The Incredible Machine", hierzulande eher als "Crazy Machines" bekannt, ist zurück und mit ihm auch das altbewährte, gewaltfreie Spielprinzip, das die grauen Gehirnzellen knistern lässt. Der prall gefüllte Experimentierkasten, den er mitgebracht hat, hält für den Spieler viele Überraschungen bereit. In 80 Tagen um die Welt Im Nachfolger des erfolgreichen "Crazy Machines" schlüpft man in die Rolle eines Assistenten, dessen Aufgabe darin besteht, knifflige Aufgaben mittels einer Experimentieranordnung zu erfüllen. Dabei reist man quer durch die ganze Welt und besucht Labors in vielen Ländern. Immer wieder muss man sein Können als Physiker beweisen und die gestellten Probleme im Wettlauf gegen die Zeit lösen. Bei aller Begeisterung für die technische Spielwiese des Professors darf man stets nicht vergessen, dass viele Wege zum Ziel führen können. Aktion gleich Reaktion Als junger Forscher hat man es nicht leicht, denn obwohl die vom Professor gestellten Aufgaben zunächst trivial erscheinen wie zum Beispiel "das Einschalten eines Fernsehers" oder "das Herunterstoßen einer Bowlingkugel vom Regal", so ist der Weg zur richtigen Lösung steil und steinig im wahrsten Sinne des Wortes. Viele Hindernisse müssen mithilfe der Experimentieranordnung sowie einigen Gegenständen überwunden werden, um letztendlich die wohlverdiente Bewertung für das geschickte Vorgehen sehen zu können. In über 200 Versuchen hat der Spieler insgesamt 150 Bauelemente zur Verfügung, mit denen er Einfluss auf das ablaufende Experiment nehmen kann. Dabei müssen stets physikalische Faktoren wie zum Beispiel die Gravitationskraft, die Reibungskraft, die Stromleitung, die Zähigkeit des Materials, die Temperatur, die Reflexion des Lichts, die Momentübertragung sowie die Impulsübertragung je nach Versuchsanordnung berücksichtigt oder ausgenutzt werden, um das gesetzte Ziel möglichst schnell zu erreichen. Besonders beachtenswert ist die Tatsache, dass mehrere Lösungswege möglich sind, um das Experiment erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Man muss nicht alle Bauteile benutzen und wird sogar für eine alternative Lösung, die sich von derjenigen der Spielentwickler unterscheidet, mit Bonuspunkten, Pokalen sowie akademischen Titeln bei der Bewertung geehrt. Da lohnt sich das Nachdenken gleich zweimal. Sollte man bei einer Aufgabe versagen, so ist es immer noch möglich, sich vom Computer helfen oder gar die Lösung anzeigen zu lassen. Die Bewertungspunkte kann man dann allerdings vergessen. Ermittlung der Messwerte Die Steuerung erfolgt wie bei "Crazy Machines 1" mit der Maus, indem man aus einer Leiste am unteren Bildschirmrand Gegenstände herauszieht und diese auf der dreidimensionalen Experimentiervorlage ablegt. Meistens muss man mehrere Teile kombinieren, um einen verblüffenden Effekt zu erzielen. So ergeben zum Beispiel ein Fahrgestell, ein Torso sowie ein Roboterkopf einen hervorragenden mobilen Helfer, der Hindernisse aus dem Weg schieben kann. Man muss ihn nur noch mit Strom versorgen. Man kann alle Bauelemente aus der unteren Leiste drehen und so anordnen, dass sie einen bestimmten Zweck erfüllen, denn die Richtung der ausgelösten Kräfte spielt in "Crazy Machines 2" eine noch größere Rolle als zuvor. Alle Modelle sowie deren Bruchstücke werden dank der PhysX-Engine realitätsnah berechnet, was vor allem Besitzern der entsprechenden Beschleunigerkarten zugutekommt. Diese dürfen sich zusätzlich sogar über 20 weitere Levels freuen, die sie absolvieren können. Wer nach Durchspielen aller kniffligen Rätsel immer noch nicht genug hat, kann im beiliegenden Editor seine eigenen Experimente entwerfen und sie bei Vorhandensein eines Internetanschlusses mit anderen Spielern über sein Online-Profil austauschen. 20 Bonusaufgaben stehen bei einer Onlineanmeldung sofort zur Verfügung, doch viel besser ist die Möglichkeit, sich die Rätsel anderer Spieler herunterzuladen und später zu bewerten. Alle Spielstatistiken werden mit entsprechender Erlaubnis im Internet angezeigt, sodass der Spieler seinen Grips mit anderen Menschen messen kann. Darstellung der Ergebnisse Grafisch hat sich bei "Crazy Machines 2" im Vergleich zum Vorgänger viel getan. Alle Werkgegenstände können stufenlos herangezoomt und aus allen Winkeln betrachtet werden. Dank der neuen dreidimensionalen Umgebung hat man endlich das Gefühl, dass die im Computerspiel aufgestellten Kettenreaktionen auch im richtigen Leben funktionieren würden. Die Versuche sind so realistisch gestaltet, dass der Hersteller den Spieler beim Anschalten warnt, keine Haftung für Schäden beim Nachstellen der Experimente zu übernehmen. Glücklicherweise behält das Spiel den comicartigen Charme des Vorgängers bei. So sieht zum Beispiel ein Dampfkessel trotz realistischer Beleuchtung sowie genauer Schattendarstellung immer noch so aus, wie ihn sich klein Fritzchen vorstellt, und nicht wie eine genormte Apparatur aus einem überteueren CAD-Programm. Die Zielsetzung ist ganz klar: Der Spieler soll nicht nur lernen, sondern vor allem auch Spaß daran haben, seinen Kopf zu benutzen. Ausbreitung von Schall Die im Vorgänger oft bemängelte Vertonung wurde im Nachfolger komplett überarbeitet, sodass man guten Gewissens sagen kann, dass der Hersteller Rücksicht auf die Fans der Spielreihe genommen hat. Alle Werkteile erzeugen realistische Geräusche, sodass bei entsprechender Surround- und Bassanlage das Spielzimmer nur so von Zischen und Knallen erfüllt ist. Lediglich die Hintergrundmusik erscheint nach einer Weile eintönig. Ein besonderes Extra kann entdeckt werden, wenn man genauer auf die wörtliche Rede des verrückten Professors achtet, während er die nächste Aufgabe erklärt. Wo hat man diese Stimme schon mal gehört? Richtig, Doc Brown aus der Spielfilmreihe "Zurück in die Zukunft". Der deutsche Synchronsprecher Lutz Mackensy vertonte nämlich sowohl den Erfinder der Zeitmaschine aus dem Film als auch die Spielfigur. "Crazy Machines 2" ist ein Beispiel dafür, dass gute Spiele weder teuer noch gewalttätig oder erotisch sein müssen, um viele Menschen begeistern zu können. Dank hervorragender Grafik- und Physikumsetzung wurde ein beliebter Klassiker in neuer Pracht wiedergeboren. Die kniffligen Rätsel fesseln den Verstand des Spielers, bieten aber gleichzeitig Spaß und Abwechslung. Sowohl Langzeit- als auch Gelegenheitsspieler kommen bei diesem Spiel voll auf ihre Kosten. (29.10.2007)
Minimal - Windows XP/ VISTA - Pentium IV 2,0 GHz (oder vergleichbarer AMD) - 512 MB RAM - Grafikkarte mit mind. 64 MB, Pixelshader 2.0 (DirectX 9.0c-kompatibel) - DirectX 9.0c (enthalten) - PhysX-Systemsoftware (enthalten) - mind. 8-fach CD-ROM/DVD-ROM - mind. 500 MB freier Festplattenspeicher - Soundkarte (DirectX-kompatibel) - Pentium IV 3,0 GHz (oder vergleichbarer AMD) - 1 GB RAM - Grafikkarte mit 256 MB, Pixelshader 2.0 (DirectX 9.0c-kompatibel) - AGEIA PhysX-Beschleunigerkarte - Internetanschluss (ansonsten wie Minimal)
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