Barbie - Styling Studio Barbie als Meerjungfrau (Vivendi Universal Interactive Publishing) geschrieben von Bastian Heinen | |||||||||||||
Jeder kennt Sie und (fast) jede Frau gibt zu, mit Ihr gespielt zu haben. Sie gehört in jede weibliche Kinderstube und ist teilweise auch ein Schönheitsideal gewesen. Sie hat fantastische Maße, lange Beine und die meisten Frauen würden gerne aussehen wie sie. Vor mittlerweile 50 Jahren begann Barbie einen Siegeszug, der seinesgleichen sucht. Als der PC dann langsam auch für die Kinder interessant wurde, war sie selbstverständlich auch dabei. Nun gibt es wieder zwei neue Spiele, die wir unter die Lupe nehmen wollen. 1. Barbie Styling Studio Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch die kleineren Mädchen sich gerne schminken möchten. Da dies aber meist von den Eltern nicht so gerne gesehen wird, hat sich die Spieleindustrie überlegt, wie sie diesen Wunsch der Kinder zu Geschäft machen kann. Es entstand der Schminkkopf, an denen sich die Kleinen nach Herzenslust austoben können. Die verschiedenen Versionen sind mittlerweile unzählbar. Doch alle haben sie Grenzen, die auch Barbie hat. An den Haaren ist Schluss, hier kann nur die Frisur an sich, aber nicht die Länge verändert werden. Daher war es fast absehbar, dass dieses System schon bald auf den PC übertragen wird. Barbie hat dies dank Vivendi nun auch geschafft. Berufswunsch: Stylistin, Visagistin, Friseurin und und und Barbie und ihre Freundinnen Theresa und Christi haben heute Abend einen wichtigen Termin. Und was macht eine Frau, wenn sie einen wichtigen Termin hat? Richtig, sie lässt sich stylen. Genau an diesem Punkt startet auch das Spiel. Als erstes muss ausgewählt werden, welche der drei Frauen man gerne stylen möchte und danach, welcher Termin überhaupt ansteht. Ist es eine Hochzeit, eine Filmpremiere, eine Sylvesterparty oder doch ein Geburtstag? Man muss sich doch schließlich dem Anlass entsprechend kleiden. Hat man dies ausgesucht, geht es auch schon ab ins Styling Studio. Doch womit fängt man an? Erst die Fingernägel, die Haare oder doch die Schminke? Klar, die Anziehsachen müssen am Schluss kommen, die müssen ja zu dem Rest passen. Das sind die Fragen, mit denen sich Frauen wohl in solchen Situationen auch im wahren Leben auseinander setzen müssen. Hat sich der Spieler nun für die richtige Fingernagelfarbe und Schminkintensität entschieden, die Haare hochgestylt und die richtigen Kleider ausgesucht, ist der Tag auch schon rum und der Termin wartet. In einem kleinen Video wird nun noch einmal dargestellt, welche Veränderungen man vorgenommen hat und natürlich der Auftritt und die Ahs und Ohs der anwesenden Gäste. Danach kann, im Gegensatz zum Schminkkopf, die nächste Runde gestartet werden. Grenzenlose Veränderungen gleich grenzenlos glücklich Natürlich sind die Veränderungen an einem Schminkkopf realistischer als an einem PC, doch Vivendi hat sich hier grafisch alle Mühe gegeben. Klar ist das Ganze ein wenig im Comicstyle gehalten, doch ist dies absolut ausreichend, denn umso mehr wurde auf Details der Veränderungen geachtet. Von Komplettfärben bis hin zu Strähnchen, von wellig bis glatt oder lang und kurz bleiben keine Wünsche unerfüllt. All dies fügt sich am Ende aber ohne Übergänge in das Gesamtbild ein, was man sicherlich auch schon anders gesehen hat. Jeder kann sich sicher an das ein oder andere Spiel erinnern, wo nur das Verändern der Kleider schon absolut unrealistisch aussah, da diese nicht mehr wirklich an den Körper passten. Dies ist in Barbie nicht der Fall. Auch die kleinen, animierten Videos sind herrlich anzusehen und ein wunderbarer Lohn für die "Arbeit". Barbie schwebt, genau, wie man sich das vorstellt, über die roten Teppiche dieser Welt und jede Veränderung, die man vorgenommen hat, ist wunderbar zu erkennen. Stimme, die Stimmung macht Eine sehr gute Wahl hat man bei der Synchronstimme getroffen, welche nicht nur herrlich anzuhören ist, sondern auch passend und treffend die Situationen erläutert und so auch den Kleineren den Einstieg in das Spiel erleichtert. 2. Barbie als Meerjungfrau Im zweiten Abenteuer von Vivendi schlüpft der Spieler nun endgültig in die Person von Barbie, nur handelt es sich hierbei nicht um die eigentliche Barbie, sondern um eine Mischung aus Barbie und Arielle die Meerjungfrau. Unterwasser ist die Welt auch nicht mehr in Ordnung Eigentlich bereiten sich Barbie und die gesamte Unterwasserstadt auf das große Unterwasserfest vor, doch leider erlischt kurz vorher das Licht der Zaubermuschel. So machen sich Barbie und das Seepferdchen Samika auf den Weg, die Regenbogendelfine zu finden, denn sie sind die einzigen, die die Muschel wieder erstrahlen lassen können. Doch natürlich ist dies nicht so einfach, wie es sich anhört, denn die Delfine wollen erst mal gefunden werden und dies geht natürlich nur über kleine Spiele, die gelöst werden müssen. Alte Spiele unter Wasser im neuen Licht Die Spiele sind sehr vielseitig und fordern verschiedenste Denkweisen heraus. So bedient sich Vivendi in einem Fall dem Klassiker Breakout. Hier müssen mittels der Pfeiltasten eine Kugel hochgehalten werden und dabei kleine Steine getroffen werden. Diese Steine versperren einem kleinen Wal den Weg aus einer Höhle. Sind nun alle Steine getroffen, ist der Weg wieder frei und er kann raus. Aber auch verschiedene Labyrinthe müssen geschafft werden. Hier tritt nun Samika auf den Plan, die sich durch diese durchschlängelt. Dabei muss sie kleinen Krabben ausweichen und Türen mittels gefundener Schlüssel öffnen. Das Ganze wird mit den Pfeiltasten gespielt und das Labyrinth ist von oben zu sehen. Auf dem Weg müssen auch verschiedene Schmucksteine gefunden werden sowie größere Schmuckstücke wie Krone und Ohrringe. Diese braucht Barbie, um am Ende bei dem großen Fest auch standesgemäß aufzutreten. Zu erwähnen ist noch, dass zwar in verschiedenen Levels auch andere, nicht so nette Tiere getroffen werden, aber ein Sterben oder Misslingen einer Aufgabe durch Berühren nicht möglich ist. Es handelt sich also auch hier um ein absolut gewaltfreies Spiel. Auf dem Weg zwischen den verschiedenen Leveln trifft man diverse Musiker, die man dann einladen kann, auch zur Party zu kommen. So kann Barbie zu dem Fest auch die passende Musik machen und umso mehr dabei mitwirken, umso schöner klingt es. Wenn man alle Levels geschafft hat, kann man die Delfine fragen, ob sie einem beim Anzünden der Muschel helfen und die eigentliche Party kann beginnen. Doch natürlich kann der Spieler vorher Barbie noch mit den gesammelten Edelsteinen und Schmückstücken stylen. Dies geschieht in einem ähnlichen System wie bei Barbie - Styling Studio. Man sieht Barbie von vorne und kann nun nach Herzenslust Krone und Ohrringe anziehen und diese mit den Steinen noch bestücken. Ist dies geschafft, ist alles bereit für ein rauschendes Fest. Auch mit Schwanzflosse macht Barbie eine gute Figur Auch hier bedient sich Vivendi einem wunderschönen Comicstyle, doch ist dieser durchaus liebevoll ausgestaltet. Alles ist kindergerecht, sehr bunt und gerade die kleinen Wassergeschöpfe, die einem begegnen, sind sehr niedlich und würden wahrscheinlich am liebsten mit nach Hause genommen werden. Unterwasser herrscht der Reggae Klar, dass sich Vivendi für ein Unterwasserabenteuer einer atmosphärischen Musik bedient und den Reggae gewählt hat. Vor allem die klassischen Schildkrötentrommeln sind herauszuhören und lassen den Spieler passend in die Unterwasserwelt "abtauchen". Auch die Synchronstimmen sind wieder sehr gut anzuhören und die Erklärungen absolut stimmig und ausreichend, um wieder auch ohne Eltern die einzelnen Spiele zu verstehen. Barbie fasziniert auch auf dem PC Vivendi schafft noch mehr, als man erwarten kann. Der Einstieg der Spiele ist super auf die Zielgruppe zugeschnitten. Welche Kindersoftware kann schon von sich behaupten, dass sie ohne Hilfe der Eltern erlernt werden kann?! Auch einem alleinigen Erkunden der Software durch die Kinder können die Erziehungsberechtigten absolut gelassen entgegensehen, da weder Gewalt noch irgendetwas anderes für Kinder "Schädigendes" vorhanden sind. Beide Spiele sind daher uneingeschränkt zu empfehlen. Es wird zwar eher den Geschmack von Mädchen treffen, doch hier können sich diese dafür nach Herzenslust austoben und all das mit Barbie anstellen, was sonst von den Eltern verboten wird. So hoffe auch ich, keine Barbie mehr zu sehen, der die Haare komplett abgeschnitten worden sind und dann wieder drangeklebt werden sollen. (12.07.2005)
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