Ski Alpin Racing 2007 - Bode Miller vs. Hermann Maier

Ski Alpin Racing 2007 - Bode Miller vs. Hermann Maier

(RTL Enterprises, JoWood)

geschrieben von Anke Morbitzer

 

 
Entwickler: 49Games
Publisher: RTL Enterprises, JoWood
Genre: Sportsimulation
Releasedate: 16.11.2006
Homepage: Ski Alpin Racing 2007
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Wann wird’s mal wieder richtig Winter?

Bode Miller und Hermann Maier waren in der Vergangenheit nicht nur auf der Skipiste erbitterte Gegner, sondern auch virtuell. Beide waren nämlich Galionsfiguren zweier Spielekonkurrenten. Dabei trat der Österreicher in der "Ski Racing"-Serie von JoWood auf, der Amerikaner ging für "RTL Ski Alpin" an den Start. Jetzt haben die Entwickler von 49Games beide auch auf dem Bildschirm zusammengeführt und lassen die zwei Weltklasse-Fahrer gegen zahlreiche andere Größen des Skisports antreten.

Schifoahrn!

Auch der letzte Wintersportmuffel hat bestimmt schon einige der wohlklingenden Namen bekannter Wintersportgebiete gehört. Neben Kitzbühel mit der berühmten Streif sind auch andere bekannte Strecken rund um den Globus vertreten. Beaver Creek, Aspen, Val Gardena, Sölden, Kranjska Gora oder Garmisch sind nur einige davon. Auf jeder von ihnen kann man im Riesenslalom, Abfahrtslauf oder Super G die Piste zum Glühen bringen. Ein Übungsmodus erleichtert den Einstieg, für Eilige gibt es den Schnellstart, und Geduldige beginnen als Junior in die eigene Karriere.

"Ja mei, is der deppert? Die Tore san doch ned bloß Dekoration!"

Genau, die Tore - darum geht es hier meistens. Man muss nicht nur eine eisige Piste runterbrettern, sondern auch noch mit gekonntem Hüftschwung Tore oder Slalomstangen umkurven. Für die ganze Kunst reichen aber wenige Tasten auf Tastatur oder Gamepad. Außer Fahrtrichtung, Beschleunigung, Kanteneinsatz und Sprungweite gibt es nicht viel zu steuern. Der Anfang ist also schnell gemacht, trotzdem ist der Wintersport nicht ohne Tücken. Am Start gilt es, im richtigen Moment der pulsierenden Anzeige loszulegen, um mit maximaler Beschleunigung loszufahren. Trotz der einfachen Steuerung ist es während des Rennens manchmal schwierig, den richtigen Rhythmus zu finden und die Schwünge rechtzeitig einzuleiten. Etwas komplizierter wird die Steuerung beim Speed Downhill: Hier gilt es, mit den Pfeiltasten einen immer wieder ausbrechenden Leuchtpunkt in einem Kontrollfeld zu halten, das die Balance des Fahrers auf den Ski darstellt. Nur bei optimalem Schwerpunkt erreicht man Geschwindigkeiten über 200 km/h. Fehler bei der Steuerung werden im ganzen Spiel aber verziehen, weil der Spaß eindeutig im Vordergrund steht. Nach Stürzen rappelt sich der Fahrer schnell wieder auf, die Zäune lassen Ungeübte ohne Schaden abprallen, nur verpasste Tore bringen dicke Zeitstrafen ein.

Im Skizirkus

Kein Detail des Skisports wird hier ausgelassen. Alle bekannten Skigebiete sind vertreten und jede Menge bekannter Sportler aus verschiedenen Nationen gehen an den Start. In insgesamt fünf verschiedenen Disziplinen kann man sein Können beweisen. Zu den klassischen Veranstaltungen wie Abfahrt, Riesenslalom und Super G kommen zwei neue Wettbewerbe, nämlich das Speed Downhill und die schwarze Piste. Für jeden Wunsch gibt es den richtigen Spielmodus. Neulinge starten mit Übungsrennen, für die man Fahrer, Strecke und Wetterbedingungen auswählt. Dazu braucht man dann noch das richtige Wachs. Hier kann man so lange trainieren, wie man möchte. Der Arcade-Modus stand leider in der Testversion nicht zur Verfügung. Ungeduldige nutzen den Schnellstart und entscheiden sich aus vorgefertigten Szenarien für ihre Wunschveranstaltung. Richtig ernst wird es im Karrieremodus. Auch die großen Skistars haben klein angefangen, und so geht es hier auch mit Juniorrennen los. Mit nicht all zuviel Geld in der Tasche begibt man auf die Suche nach einem brauchbaren Trainer und einem fähigen Wachser. Man beginnt mit wenig Fähigkeiten und einer Basisausstattung und muss sich jeden Karriereschritt und jedes neue Paar Ski hart erarbeiten.

Vor jedem Rennen kann man seine Leistung durch Training steigern, natürlich will der Trainer dafür auch Geld sehen. Ein Extratraining verspricht Zusatzpunkte, allerdings gibt es dort schwierige Aufgaben zu lösen, beispielsweise eine schwarze Piste mit einer vorgegebenen Höchstgeschwindigkeit fehlerfrei hinunterzufahren. Dann kommt der Wachser ins Spiel, der für den richtigen Schliff und die Gleitfähigkeit der Ski sorgt. Wer sich auskennt, kann aber auch selbst eine Wachsmischung zusammenstellen, um richtig auf Wetter und Pistenbedingungen zu reagieren. Vor dem Rennen gibt es die Möglichkeit eines Trainingslaufs, um sich mit der Strecke vertraut zu machen. Die Rennen finden wie üblich in zwei Durchgängen statt, vorausgesetzt, man qualifiziert sich mindestens als Dreißigster auch für den zweiten Lauf. Schritt für Schritt steigert man seine Fähigkeiten und Preisgelder, bis man zu den großen Stars gehört. Wer meint, auf dem Weg dorthin Geld übrig zu haben, kann vor dem Rennen noch gut dotierte Wetten abschließen.

Wirbelnde Flocken und verschneite Gipfel

Ein wahres Winterwunderland wird bei "Ski Alpin Racing 2007" auf den Bildschirm gezaubert. Wo im wirklichen Leben viel zu oft Regen auf sulzige Gletscher fällt, glitzert hier der Schnee im Sonnenlicht. Verschneiter Bergwald und der Blick hinab in Gebirgstäler bieten die passende Kulisse für rasante Action auf der Piste. Bei Nachtrennen leuchten die Lichter der Städte aus den Tälern herauf. Landschaften und Skihänge sind schön ausgestattet und detailliert; jeder Athlet ist bis zur letzten Schnalle am Stiefel gestaltet. Die Gesichtszüge könnten allerdings etwas individueller sein, aber außer im Menü bekommt man die ohnehin nicht zu sehen.

"Erzähl doch mal, wie du den Hermann Maier kennen gelernt hast!"

Das Moderatorenduo aus einem deutschen Sprecher und einem Kollegen aus der Alpenrepublik trägt viel zur Stimmung und Atmosphäre des Spiels bei. Im launigen Zwiegespräch kommentieren sie die Leistung des Spielers vom Start bis zur Ziellinie und finden auch noch Zeit für einen privaten Plausch. Fehler oder Stürze werden offen kritisiert und das Können wird ausführlich bewertet, was im Spiel ein sehr großer Ansporn ist. Die Kommentare sind abwechslungsreich und passen sehr gut zur Spielsituation.

Die Geräusche sind ebenfalls gut gelungen, das Pfeifen des Windes oder das Kratzen der Skikanten im Schnee klingen realistisch, ebenso wie der Beifall des Publikums oder anfeuerndes Kuhglockenläuten. Die Musik ist rhythmisch und untermalt das rasante Spiel, tritt aber nicht zu sehr in den Vordergrund, was das Spielen sehr angenehm macht.

Im Zielhang

Auch Flachlandbewohnern bringt "Ski Alpin Racing 2007" den winterlichen Skizirkus ins Haus. Mit bekannten Stars werden auch Skimuffel zu rasanten Abfahrtsläufern. Eine einfache und gut dosierbare Steuerung macht den Einstieg leicht, unterschiedliche Spielmodi und verschiedene Disziplinen versprechen ein abwechslungsreiches Spielerlebnis. Ein umfangreicher und herausfordernder Karrieremodus verspricht lang anhaltenden Spielspaß, schöne Grafik und unterhaltsame Kommentare sorgen für Stimmung und das richtige Ambiente. Da wünscht man sich, dass der Winter richtig lang wird!

(12.11.2006)

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