Grand Theft Auto: San Andreas

Grand Theft Auto: San Andreas

(Take 2)

geschrieben von Hans Thiel

 

Ein Buch. Was fällt denen eigentlich ein? Ist es nicht erwiesen, dass der Spieler von heute völlig auf visuelles und haptisches Vergnügen fern des Rechners verzichten kann, dass eine formschöne, standardisierte Plastikverpackung genügt und man die Beilagen zum, auch schon fast überflüssigen, Datenträger eigentlich ein"dampf"en kann? Nein, da purzelt doch tatsächlich so etwas Altmodisches wie ein Buch aus der Packung, so ganz mit Hardcover-Einband, auf Glanzpapier und fast 80 Seiten Farbe. Der "Reiseführer". Als Einlage gibt es obendrein noch einen Faltplan des Gebietes von San Andreas. Erfreulicherweise scheinen nicht alle Hersteller zu denken, dass ihre Kunden gutgemachte und aufwendige Verpackungen nicht zu würdigen wissen. Zum einen kann sich der Spieler so schon während der Installation gebührend einstimmen, zum anderen bietet es ein unschlagbares Argument gegenüber der für den Hersteller sicher unangenehmeren Plastikhülle-und-Filzstift-Version. Eine schöne Idee also und deshalb auch eine Erwähnung wert.

Die Story

Carl Johnson, kurz CJ, kehrt nach langer Abwesenheit nach Hause zurück, um seine Mutter zu beerdigen, die bei einer Bandenschießerei ums Leben gekommen ist. Gleich nach seiner Landung wird er von korrupten Polizisten einkassiert, die ihn gleich um all sein Erspartes erleichtern und ihm klarmachen, dass sie ihn völlig in der Hand haben, indem sie ihm den Mord an einem Polizisten anhängen. CJ muss also zurück auf die Straße und sich "seine" Stadt zurückholen. Was wie der Aufhänger eines mittelmäßigen B-Movies klingt, entwickelt sich während des Spiels zu einem recht rasanten Plot mit vielen Wendungen und kleinen Überraschungen.

Unendliche Weiten...

Natürlich, was wäre GTA: San Andreas für eine Fortsetzung, wenn nicht am Hauptmerkmal der Spielreihe - eine riesige, lebendige, frei er- und befahrbare Stadt - etwas verbessert worden wäre. Ein paar schönere Häuser? Ein kleiner Vorort mehr? Weit gefehlt. Rockstar hat sein Versprechen gehalten und eine gigantische Welt geschaffen, mit drei Großstädten, jede so groß wie Vice City. Verbunden sind diese über weiträumige Landstriche, mit kleinen verschlafenen Dörfern und gerahmt von reichlich Wasser. Abhängig davon, auf welchem Terrain sich CJ gerade aufhält, gibt es eine große Palette an Fahr- und Flugzeugen sowie diverse Boote, die alle genutzt werden können, um San Andreas zu erkunden. So beinhaltet die Fahrzeugpalette auf dem Land natürlich kaum tiefergelegte Rennwagen, dafür umso mehr Traktoren, Chopper, Trucks und SUVs. In den Städten sind dann eher die Traktoren ein seltener Anblick, dafür werden - auch je nach Stadt und Stadtteil - die Wagen schneller und edler. Das Gleiche gilt auch für die reichlich vorhandene Bevölkerung. Abgesehen von den auf den Straßen herumlungernden Banden, für die das Verlassen ihres Gebietes ja unangenehme Folgen haben könnte, bevölkern die unterschiedlichsten Charaktere die Regionen von San Andreas und bleiben - ganz wie im richtigen Leben - soweit es geht unter sich, ein jeder in seinem Viertel. So ergibt sich eine überaus lebendige und natürlich wirkende Spielumgebung, wie gewohnt mit einer gewissen Prise Humor, völlig fiktional und doch irgendwie vertraut.

Los Santos - Home, sweet home… Nach langen Jahren kehrt CJ in seine Heimatstadt zurück und muss feststellen, dass sich einiges grundlegend geändert hat. Die fragile Balance der Macht zwischen den rivalisierenden Gangs ist empfindlich gestört, seine eigenen "Homies" von der Grove Street spielen nur noch eine untergeordnete Rolle, Drogenhändler flanieren auf den Straßen und lassen die Gegend langsam, aber unaufhaltsam in den Abgrund rutschen. Ein düsteres Zuhause und es muss dringend mal aufgeräumt werden. Los Santos ist eine Stadt der Gegensätze - auf der einen Seite die geduckten kleinen Häuschen der Vororte, dazwischen Wohnblocks, die auch schon bessere Zeiten gesehen haben und an den Hügeln zu Red County die Villen und Wohnanlagen derer, die es trotz oder auch aufgrund dieser widrigen Umstände zu recht beträchtlichem Wohlstand gebracht haben.

San Fierro - Stadt der 1000 Hügel. Also ehrlich, wer hier nicht schon voller Verzückung mit Vollgas die abschüssigen Straßen herunter gebrettert ist, hat sich eines der wohl besten Erlebnisse des Spiels entgehen lassen. Filmreife Sprünge und die dabei auch oft im Weg stehende Straßenbahn lassen das Flair von San Francisco aufleben, wie man es nur in Filmen findet. Das Leben scheint hier viel schneller zu verlaufen als in anderen Teilen von San Andreas. Und auch wenn San Fierro flächenmäßig wahrscheinlich die kleinste der drei Städte ist, so wirkt sie, aufgrund ihrer Hochhäuser und großen, mehrgeschossigen Wohnblocks, viel mehr wie eine Metropole als Los Santos oder Los Venturas.

Los Venturas - der Sündenpfuhl. Hier tobt das Leben, hier findet man alles, was Spaß macht und verboten oder zumindest anrüchig ist. Glitzer, Glitter und Neonlampen, soweit das Auge reicht. Wer sich an Las Vegas erinnert fühlt, liegt sicher nicht so ganz falsch. Auch hier ist es den Entwicklern gelungen, die Atmosphäre und das Flair dieser Stadt, die die meisten Spieler sicher hauptsächlich aus Filmen kennen, einzufangen und in die Bildsprache der GTA-Welt zu übertragen. Gerade nachts erscheint dieser Teil von San Andreas mehr wie ein großer Jahrmarkt, mit allerlei eigentümlichem Volk und vor allem einem: vielen bunten Lichtern. Und der Platz dazwischen? Wald. Und Berge. Wüste, Flüsse, kleine Dörfer, abgelegene Farmen und Hütten und jede Menge Straßen und Wege, die das Ganze verbinden. Und vor allem: reichlich von all dem. Die gesamten Ausmaße offenbaren sich erst im Laufe des Spiels und sind, gelinde gesagt, gewaltig.

Transportmittel

Fahrzeuge sind seit jeher ein Hauptbestandteil der GTA-Serie und auch in GTA: San Andreas hat sich die Palette der Vehikel, deren Steuer übernommen werden kann, wieder erweitert. Völlig neu hinzugekommen sind Fahrräder in Form von BMX-Rädern, Mountainbikes und Bonanza-Rädern. Auch die Spielweite der steuerbaren Flugzeuge hat sich vergrößert, der Dodo aus Vice City gehört der Vergangenheit an, Propellermaschinen, Stunt-Flugzeuge und ein Senkrechtstarter warten darauf, in Besitz genommen und unter den Brücken von San Andreas durchgejagt zu werden. Helikopter und Boote sind natürlich auch wieder von der Partie. Für jede Fahrzeugklasse hat Rockstar ein Skill-System eingeführt, mit der Zeit verbessern sich CJs Fähigkeiten, ein bestimmtes Gefährt zu lenken. Gewisse Manöver können auch in speziellen Schulen geübt und der Skill verbessert werden. Fällt CJ anfangs noch bei jedem Steinchen vom Fahrrad, so sind nach einigen Runden angestrengten Radelns durch die Stadt gewagte Stunts und Sprünge möglich, für die es in gewohnter Manier Geld gibt.

Spielchen gefällig?

Nicht, dass die Missionen, die direkt mit der Story verbunden sind, nicht schon genug wären, wenn es zwischendurch etwas fad werden sollte, locken dutzende Minispielchen zum kurzweiligen Wettbewerb ein. Zu den bekannten Taxi-, Feuerwehr-, Krankenwagen- und Polizei-Missionen hat sich zum Beispiel noch ein Transportunternehmen gesellt, in den Spielhallen von Los Venturas warten einarmige Banditen, Wetten, Billard, Konsolen- und Arcade-Spiele auf neue Highscores. In fast jeder Ecke von San Andreas verbergen sich solche Minispielchen oder Sammel-Missionen ähnlich den bekannten Paketen aus den Vorgängern. Nur das CJ diesmal statt der Pakete Graffitis umsprayen, Hufeisen finden oder nach Muscheln tauchen muss. Sind alle Objekte einer Sorte eingesammelt, wartet wie üblich ein Bonus in Form von Waffen oder speziellen Fahrzeugen. Überhaupt scheint Rockstar in GTA: San Andreas noch mehr Augenmerk auf die Beschäftigung des Spielers abseits der Hauptmissionen gelegt zu haben. Nicht nur Minispielchen, sondern auch außergewöhnliche neue Fortbewegungsmittel wie der Gleitschirm oder das Jetpack erhöhen den Spaßfaktor auch außerhalb der Missionen.

Minispielchen ganz anderer Art sind auch die diversen Freundinnen, die CJ im Laufe seiner Reise durch San Andreas kennen lernt. In diesem Punkt hat Rockstar gekniffen. So geht CJ, vorausgesetzt er hat sich durch Restaurantbesuche, Geschenke oder andere Aktionen in der Gunst der betreffenden Dame emporgearbeitet, lediglich mit ihr "einen Kaffee trinken". Für alle, die sich den Spaß nicht entgehen lassen wollen, findet sich im Netz schon eine Modifikation, die dem Kaffeetrinken die nötige Würze verleiht. Flinke Reaktionen ganz anderer Art braucht es aber beim Tanzen in den Clubs, eine besondere Art des Minispiels; hier müssen zum richtigen Zeitpunkt die Bewegungstasten gedrückt werden, um möglichst viele Punkte zu sammeln und abfälligen Bemerkungen der Umstehenden zu entgehen. Dieselbe Steuerung greift dann auch bei den Lowrider-Treffen, nur dass dort nicht CJ, sondern die Wagen im Takt der Musik hüpfen dürfen. Wenn es dunkel wird in Los Santos, schlägt die Stunde der Einbrecher. Natürlich gibt es auch für CJ die Möglichkeit, durch geschickte und vor allem möglichst lautlose Streifzüge seinen Kontostand aufzubessern. Doch Vorsicht: Die Hausbewohner sind meist auf der Hut und ist die Polizei einmal alarmiert, hilft nur noch ein schneller Rückzug, wenn der Einbruch nicht im Krankenhaus enden soll.

Gockelidoo, what can I do for you?

Die wohl einschneidendste Veränderung am Spielprinzip stellen die Charaktereigenschaften und das Skill-System dar. Um seine Gesundheit aufzufüllen, benötigt CJ Nahrung, die es sich - ganz im überspitzten American Way of Life - stilecht in diversen Schnellimbissen und Fast-Food-Restaurants zu besorgen gilt. Doch das "Hüftgold" schlägt gnadenlos zu - isst CJ zu viel und bewegt sich zu wenig, macht sich das in seiner Figur und Fitness bemerkbar, die Kondition nimmt ab und die Bewegungen werden schwerfälliger. Dagegen hilft nur eisernes Training im Körpertempel. Hanteln, Laufband und Ergo-Fahrrad warten hier. Ebenso ein Boxring, in dem sich neue Schlagkombinationen erlernen und auch gleich ausprobieren lassen. Die Balance ist gut gelungen, ein wenig Training ist durchaus nötig, es wird aber nie spielbestimmend. Und wenn sich schon CJs Figur durch gezieltes Training (oder Verwahrlosung) beeinflussen lässt, liegt es nahe, auch weitere Möglichkeiten zu bieten, den schönen Schein zu wahren. In sechs verschiedenen Ladenketten lassen sich Kleidung und Accessoires erwerben und Barbiere und Tattoo-Shops runden das Rundum-geschniegelt-und-gebügelt-Paket ab. Die Kombinationsmöglichkeiten gehen in die Hunderte, auch durchaus gewagte Experimente sind möglich, natürlich immer, solange das Geld nicht ausgeht.

Lungenvolumen? Das klingt fast so, als ob CJ tatsächlich schwimmen könnte und nicht kläglich in jeder kleinen Pfütze ertrinken müsste und tatsächlich, er kann nicht nur schwimmen, sondern sogar tauchen und muss diese Fähigkeiten auch in einigen Missionen einsetzen. Zu den körperlichen Fähigkeiten, die im Fitnessstudio trainiert werden können - Stärke, Kondition - und den Eigenschaften die sich hauptsächlich über die Kleidung und das Fahrzeug definieren - sprich Sexappeal - kommt noch eine weitere: Respekt. Respekt muss verdient werden, entweder durch Erledigen von Missionen oder durch spektakuläre Kämpfe und halsbrecherische Aktionen. Mit steigendem Respekt kann CJ dann eine kleine Gruppe Bewaffneter anführen, die ihm auf Schritt und Tritt folgen und denen er Befehle erteilen kann. Der Umfang der Anweisungen ist zwar recht klein - genau genommen sind es nur "Bleib hier" und "Komm mit" - doch dies reicht zur Steuerung meist aus, die Homies sind ohnehin nicht mit überragender Intelligenz gesegnet und meist eher im Weg als von Nutzen. Fast unverzichtbar sind sie allerdings bei der Übernahme feindlicher Territorien - hier muss mit einer kleinen Schießerei ein Bandenkrieg angezettelt werden und die danach in drei Wellen auftauchenden Gegnerscharen müssen besiegt werden, dann gilt das Gebiet als eingenommen und auf den Straßen patrouillieren nun die Homies von der Grove Street. Zudem wirft jedes eroberte Gebiet regelmäßig Geld ab und bessert so die Haushaltskasse auf.

Accessoires

Die perfekten Accessoires für den Mann von Welt lassen sich wie gehabt in den beliebten Ammu-Nation-Shops, dem Selbstverteidigungs-Ausstatter für aufrechte Amerikaner, käuflich erwerben. Dazu finden sich verstreut über San Andreas noch weitere Waffen oder Gegenstände, die als solche eingesetzt werden können, die Spraydose zum Graffiti-Übersprühen eignet sich im Nahkampf und der Billard-Queue darf ebenfalls zur weiteren Verwendung behalten werden. Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht? Das soll wohl die Thermo-Vision-Brille besagen, mit deren Hilfe man Gegner auch bei schwacher Beleuchtung ausmachen kann. Die schallgedämpfte Pistole und das Messer komplettieren das Set, nur die Airwaves hat Sam Fisher wohl behalten. In einigen Missionen gibt es also durchaus mehrere Wege zum Ziel - entweder die brachiale Methode mit schwerem Gerät - oder eben taktisch und auf leisen Sohlen. Die restlichen Waffen sind fast alles alte Bekannte. Die hauptsächliche Neuerung ist, dass jede Waffe ihren eigenen Skill hat. Je öfter CJ zu einer bestimmten Waffe greift, um seinen Standpunkt damit zu unterstreichen, desto treffsicherer wird er mit dieser Waffe. Ist der maximale Skill erreicht, können von manchen Waffen, wie etwa der Pistole oder den MPs, gleich zwei bedient werden, was die Feuerrate und Durchschlagskraft gewaltig erhöht. Endlich hat Rockstar GTA auch ein ordentliches Zielsystem spendiert - im Blick über CJs Schulter zielt es sich nach kurzer Eingewöhnung recht schnell und sicher, ein Feature, was sicher auch den Vorgängerversionen gut getan hätte.

Waschen, Föhnen, Lackieren

Wenn man sich schon mal bei der Konkurrenz umsieht, dann kann man das auch gleich richtig machen. So in der Art muss sich das Rockstar wohl gedacht haben. Die meisten Wagen im Spiel lassen sich in verschieden Tuning-Werkstätten gehörig aufmotzen, umlackieren und ganz nach den eigenen Wünschen gestalten - das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Bis auf das obligatorische Nitro haben diese Modifikationen zwar keinen spürbaren Einfluss auf das Fahrverhalten, doch lässt die Möglichkeit, nicht nur die Spielfigur CJ, sondern auch noch die Fahrzeuge den eigenen Vorstellungen anzupassen, eine ganz andere Art der Identifikation mit dem Spiel und der Spielfigur zu. Es kommt unvermeidlich dieses Need-For-Speed-Frickel-Feeling auf, der Reiz, das Fahrzeug perfekt den eigenen Wünschen anzupassen und das alles, ohne sich die Finger dreckig zu machen.

Grafische Spielereien

Die PS2 ist so langsam nicht mehr aktuell, erstaunlich, was Rockstar trotzdem noch an grafischen Spielereien herauskitzeln konnte. Die PC-Umsetzung ist dem mittlerweile um Längen voraus und wird trotzdem vom Konsolenursprung des Spiels ausgebremst. Verglichen mit anderen aktuellen Titeln kann GTA: San Andreas nicht mehr einen Spitzenplatz für sich verbuchen, auch wenn für die PC-Version viele Effekte und Texturen überarbeitet und verbessert wurden. Der Atmosphäre tut dies jedoch keinen Abbruch, es ist immer noch ein Vergnügen, mit einer Harley in den Sonnenuntergang zu brausen oder mit dem Motorboot über die Wellen zu springen. Ein grafischer Fortschritt gegenüber dem Vorgänger ist in jedem Fall zu sehen, nur fällt dieser eben lediglich nicht so groß aus, wie er in Anbetracht der Weiterentwicklung der PC-Systeme hätte sein können.

GEZ-freies Radio

Gibt es so was? Na klar. Und was für eins. Mittlerweile wird der Soundtrack zum Spiel schon beinahe zeitgleich mit dem Spiel selbst veröffentlicht und das aus gutem Grund. Die musikalische und sonstige Sounduntermalung ist einfach tadellos. Zwölf Radiosender mit teilweise von namhaften Musikern handverlesenen Titeln bieten für nahezu jeden Geschmack das Richtige. Wer dennoch nichts findet, kann natürlich seine eigenen Musiktitel hinzufügen, die dann während der Fahrt aus dem virtuellen Autoradio schallen. Einziges Manko: die Waffensounds. Da hätte Rockstar sicher etwas mehr Fleiß investieren können, dem Klang der diversen Schießeisen fehlt es einfach an Glaubwürdigkeit und Druck im direkten Vergleich zu den restlichen Sounds des Spiels. Es wurde wieder ein enormer Aufwand getrieben, die Umwelt so realistisch wie möglich zu gestalten. Passanten haben einen gewissen "Wortschatz", aus dem sie passend auf eine Situation reagieren, dazu kommen noch all die Gespräche der geskripteten Zwischensequenzen und Missionen. Ferner begrüßt die Bedienung in den Hühnerbratanstalten CJ mit einem schmissigen "Gockelidoo, what can I do for you?" Alles sehr realitätsnah, aber nicht ohne die Prise Rockstar-Humor, die die GTA-Serie zu dem gemacht hat, was sie heute ist.

Grand Theft Auto: San Andreas ist eine hervorragende Fortsetzung der GTA-Reihe, wenn auch mit kleinen Schwächen und größeren technischen Problemen. Vermehrt berichten Spieler von Abstürzen, Probleme mit dem Sound, eigenartigem Verhalten des Spiels und vielen weiteren, kleinen Unannehmlichkeiten. Andere genießen das Spiel in voller Pracht und ohne Probleme. Diese Konstellation lässt auf eine zu kurze und ungenügende Testphase schließen. Natürlich kann bei einem PC-Spiel nicht mit derselben Sicherheit getestet werden wie bei einem Konsolentitel - zu unterschiedlich sind die Konfigurationen der Spieler, schier unendlich die Kombinationsmöglichkeiten von verschiedener Hard- und Software. Doch Rockstar hat schon gezeigt, dass es besser geht und muss sich an seinen eigenen, guten Leistungen messen lassen. Bleibt zu hoffen, dass ein Patch die dringendsten Probleme behebt.

Ist GTA: San Andreas einen Kauf wert? Ein klares Ja. Für alle, die Grand Theft Auto: Vice City lieben auf jeden Fall und auch für alle, die schnelle Action, gepaart mit fast grenzenloser Handlungsfreiheit reizen könnte. Auch wenn die Grafik nicht zu Jubelstürmen reizt, erzeugt das Spiel mit seinem Sound und seinem Spielprinzip eine unglaublich dichte und packende Atmosphäre, die für gut hundert Stunden Spielspaß gut sein dürfte. Abhängig davon, wie lange man damit verbringt, jeden Winkel der Karte zu erkunden, auch durchaus mehr.

(04.07.2005)

Entwickler: Rockstar North
Publisher: Take 2
Genre: Action-Adventure
Releasedate: 10.06.2005
Homepage: Grand Theft Auto: San Andreas
Preis: 39,00 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 JuSchG

Kommentare zu diesem Artikel

Kommentare:
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2019-12-18 17:49:47... - johngearx

lets go


2017-07-27 14:54:02... -

dadadadsadsad


2016-08-14 14:17:53... - SoleYT

kannst du biite mir key fur steam geben


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