Micro Machines V4 (Codemasters) geschrieben von Christian Graser
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Erinnern Sie sich noch an die Spielsachen aus Ihrer Kindheit? Sicherlich war da auch das eine oder andere Blech- oder Metallauto dabei. Firmen wie "Siku" oder "Matchbox" ließen damals Kinderaugen leuchten und bevölkerten mit ihren Fahrzeugen mehr als nur den Teppichboden des Kinderzimmers. Mit den besonders kleinen Exemplaren der Marke "Micro Machines" ließ es sich ausgezeichnet auf Tischen, Badewannen oder ähnlichem spielen - eine Idee, die Codemasters schon vor Jahren erfolgreich als Videospiel für den Sega Mega Drive umgesetzt hat. Wir haben mit "Micro Machines V4" den neuesten Ableger der Serie für Sie unter die Lupe genommen. Ich geb' Gas, ich will Spaß Das Spielprinzip ist so einfach wie spaßig: Eine Hand voll kleiner Spielzeugautos flitzt auf abwechslungsreichen, liebevoll gestalteten Strecken um die Wette - gerade in einer Runde mit mehreren Freunden an einem PC der Garant für einen äußerst kurzweiligen Abend. Sie sehen die Flitzer aus der Vogelperspektive und steuern sie wahlweise mit Tastatur oder Gamepad durch die unterschiedlichsten Szenerien. Aufgrund der Größe der Autos wird eine Fahrt über den Badewannenrand genauso zu einem Abenteuer, wie Ausflüge auf den Dachboden, über den Küchentisch, durch die Kanalisation oder den Hühnerstall. Auf über 50 Strecken dürfen sich aufgrund des einfachen Fahrverhaltens auch Rennspielanfänger austoben - Lenkung, Gas, Bremse, Waffe benutzen - das war's auch schon mit der Steuerung. Platz da, sonst knallt's Die wahlweise einschaltbaren Power-Ups bringen zusätzliche Würze in den ohnehin schon leckeren Fun-Racer. Sie beharken Ihre Konkurrenten mit Plasmakanone, Flammenwerfer oder einem überdimensionalen Hammer, was eine rapide Abnahme von deren Lebensenergie zur Folge hat. Bei wem diese in den gelben Bereich gerät, der verliert ein Rad und ist deutlich langsamer unterwegs; bevor die Anzeige rot wird, sind Sie meist schon von der Bildfläche verschwunden. Anders als in vergleichbaren Titeln sind Sie bei "Micro Machines V4" nicht im Split-Screen unterwegs, sondern fahren mit bis zu drei Mitspielern (online bis zu sieben) im selben Bildausschnitt. Wer zu weit hinter dem Feld herhinkt, scheidet aus, verliert Punkte und darf die verbleibenden Fahrer mit Gegenständen wie Dartpfeilen, Bällen oder Münzen vom Kurs abbringen. Derjenige, der zuletzt übrig bleibt, bekommt die Punkte gutgeschrieben. Danach werden alle Autos zurück auf die Strecke gesetzt und es geht weiter. Erst wenn ein Spieler zwölf Zähler erreicht, hat er die Runde gewonnen. Die KI kann menschliche Mitspieler nicht ersetzen Den vollen Spielspaß bietet der Titel nur dann, wenn Sie gemeinsam mit Freunden vor einem Rechner oder auf einer LAN-Party sitzen. Zwar macht das Spiel auch online gegen andere Fahrer Laune, jedoch fehlen hier die gutgemeinten Ellbogenstöße, wenn Sie Ihren besten Kumpel mal wieder elegant von der Strecke gedrängt oder sein Vehikel mit dem MG fachmännisch in alle Einzelteile zerlegt haben. Auch empfiehlt es sich, die Nachbarn am besten gleich mit zur Party einzuladen, da der Geräuschpegel erfahrungsgemäß im Lauf des Abends ungeahnte Ausmaße annehmen wird. Versuchen Sie sich dagegen allein an "Micro Machines V4", dürfen Sie sich durch fünf verschiedene Meisterschaften gegen KI-Fahrer kämpfen und bekommen als Belohnung nach und nach neue Strecken und andere Fahrzeuge freigeschaltet, die Sie dann auch im Multiplayer-Modus nutzen können. Die computergesteuerte Konkurrenz fährt sicher durch die Kurse, setzt aber selten Waffen ein und hält sich auch mit Rempeln und Drängeln zurück. Da die Rennen mit zunehmendem Spielverlauf deutlich schwerer werden, müssen Sie die Strecken nahezu auswendig kennen, was aber nach einem intensiven Wochenende durchaus der Fall sein kann. Sobald Sie alle Ligen gewonnen haben, hat der Einzelspielermodus seinen Reiz verloren, da der Wiederspielwert hier gleich null ist. Die freigeschalteten Bonusfahrzeuge können Sie online mit anderen Spielern tauschen, um so alle 800, teils sehr schönen, Modelle zu bekommen. Außerdem dürfen Sie im Editor eigene Strecken erstellen. Leider werden Ihnen hier aber die Umgebungen schon vorgegeben, so dass Sie nur noch den Streckenverlauf durch die Landschaft abstecken und Power-Ups platzieren dürfen. Die inneren Werte zählen "Micro Machines V4" sieht optisch ansprechend aus, ist jedoch nicht mehr zeitgemäß - was dem Spielspaß aber keinen Abbruch tut. Die Strecken sind liebevoll gestaltet: Über die heiße Herdplatte fahren Sie vorbei an pickenden Hühnern, meiden das dampfende Bügeleisen und den Bunsenbrenner und erfreuen sich an Ihrem tanzenden Auto, wenn Sie gewinnen. Die Texturen sind jedoch schlicht und wiederholen sich häufig, die Waffeneffekte wirken eher unspektakulär; dafür sind die Hardwareanforderungen erfreulich niedrig. Auch bei der akustischen Untermalung fällt das Spiel dürftig aus: Die Soundeffekte beschränken sich auf ein monotones Fahrgeräusch sowie die Klänge der Waffen; Hintergrundmusik gibt es nur im Menü. Unser Tipp: Drehen Sie Ihre Lieblingsmusik auf, der Rest geht im Gejohle der Mitspieler sowieso unter. Da für viele Spieler die offizielle Homepage eine der ersten Anlaufstellen für Informationen über das Spiel ist, haben wir diese für Sie ebenfalls unter die Lupe genommen. Bis auf einige kleinformatige Screenshots und überraschend gute Videos gibt es dort aber nicht viel zu sehen. Zwar strotzt die Seite vor Flash-Animationen, bietet aber kaum Wissenswertes zum Titel. Da auch das offizielle Forum wenig genutzt wird, lohnt sich ein Besuch höchstens, um sich anhand der Demo einen ersten Eindruck dieses Spiels zu holen.
Minimale - Windows 2000/XP - Pentium III 800 MHz (oder vergleichbarer AMD) - 128 MB RAM - DirectX 9 kompatible Grafikkarte mit 32 MB - 2-fach CD-ROM/DVD-ROM - 2 GB freier Festplattenspeicher - Soundkarte (DirectX-kompatibel)
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