Kirby Triple Deluxe (3DS)

Kirby ist zurück. Mit bereits neunzehn Titeln und etlichen Gastauftritten in vielen Genres, dürfen sich Fans des rosa Helden auf einen neuen Serienteil freuen. Am 16. Mai 2014 erscheint „Kirby Triple Deluxe“ in Europa. Ob den Designern von Nintendo mit dem neuesten Serienteil ein weiterer Hit gelungen ist, klärt dieser Test.

 

Story

Auch Videospielhelden haben mal eine Pause verdient. Prinzessinnen retten, Bösewichte besiegen oder Königreiche befrieden ist eben doch ein harter Job. Nach der harten Arbeit hat es sich unser Held Kirby gerade in seinem Bett bequem gemacht. Im Land der Träume angekommen, ahnt er noch nichts von seinem bevorstehenden Abenteuer. In dieser Nacht jedoch wächst direkt unter seinem Haus eine Zauberranke und nimmt ihn, samt Haus, mit in den Himmel. Am nächsten Morgen findet er sich in Dededes Königreich wieder und wird - gerade noch rechtzeitig - Zeuge von dessen Entführung. Ein unbekanntes, sechsarmiges Monster ist gerade im Begriff, den König zu entführen. Warum und wohin, das  istdas ist noch unklar. Wer zu seiner Rettung eilt jedoch nicht. Und so begibt sich Kirby auf die Jagd nach dem Unbekannten und in sein nächstes Abenteuer.

Gameplay

Daranza, der Entführer des Königs, macht es uns nicht einfach. So verfolgen wir den Schurken durch verschiedene Themenwelten mit ihren Dschungel-, Eis- oder Wüstenlandschaften. Diese unterscheiden sich nicht nur grafisch, sonder auch spielerisch voneinander und bieten viel Abwechslung. In den Geisterwelten beispielsweise sind Gegner unsichtbar und lassen sich nur durch den Spiegel im Hintergrund erkennen, und in den Wassergebieten ist das Schwimmen die gängige Fortbewegungsart. Der Einfallsreichtum des Entwicklerteams ist hier fast grenzenlos und weckt die Erwartungen auf dasen nächsten Level jedes Mal von Neuem.

Was jedoch alle Welten gemeinsam haben, ist die Untergliederung in fünf Level. So absolvieren wir eines nach dem anderen, immer auf der Suche nach den sogenannten Sonnensteinen, welche wir für den finalen Bosskampf brauchen, der am Ende jeder Welt auf uns wartet. Erst wenn wir die vorgeschriebene Anzahl der Steine gefunden haben, können wir den Endgegner des Abschnittes herausfordern und zur nächsten Welt vordringen. Dort beginnt die Suche dann von Neuem. Es ist nicht nötig, die volle Anzahl an Steinen in jedem Level zu finden. Sollten wir jedoch am Ende nicht genügend Sonnensteine für den Bosskampf gefunden haben, müssen wir erneut in den bereits abgeschlossenen Abschnitten auf die Suche gehen.

In klassischer Jump´n´Run-Manier hopsen, fliegen oder schwimmen wir von links nach rechts durch die zweidimensionale Umgebung, immer auf der Suche nach einer geheimen Abzweigung oder dem nächsten Rätsel. Ein idyllischer Ausflug - könnte man meinen - wären da nicht die Handlanger unseres Rivalen. Immer wieder stellen sich uns Gegner in den Weg und versuchen uns mit ihren Angriffen am Weiterkommen zu hindern. Da unser Held wenig von Schießen oder Prügeln hält, saugen wir die Gegnerschar einfach auf Knopfdruck ein und schleudern sie zurück. Zumindest jene, welche sich in unmittelbarer Nähe befinden.

Der kreative Ansatz der Entwickler, das Spielgeschehen nicht nur auf eine Ebene zu beschränken, ist vollends geglückt. Im Grunde gehört alles, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, auch Hintergründe, zum Level selbst. Mit Sternsymbolen, einer Art Teleporter, ist es uns möglich, an fest vorgegebene Stellen von unserer Route abzuweichen und die Ebene zu wechseln. Wir müssen also immer auf der Hut sein und stets alle Gefahren im Blick haben. Das weckt auch den Entdeckerdrang in uns und ist oft Teil der verschiedenen Rätseleinlagen, welche in den Gebieten verteilt sind. Zur Belohnung für unsere Mühen winken Sonnensteine und Talismane. Letzteres sind Sammelobjekte, welche zwar keinen direkten Einfluss auf das Spielgeschehen haben, uns jedoch schnell in ein Sammelfieber versetzen. Die kleinen Figuren in Form von Schlüsselanhängern, zeigen nicht nur unseren kleinen Helden, sondern auch diverse Charaktere aus dem Kirby-Universum.

So müssen wir oftmals vom Vorder- in den Hintergrund wechseln, um Schalter zu betätigen oder Schlüssel für Tore zu finden, um unseren Weg fortsetzen zu können. Auch kleinere Denkaufgaben, bei denen die Hardware des Nintendo 3DS zu Einsatz kommt, sind gut in das Spiel integriert. Mithilfe des Neigungssensors lassen wir Pendel schwingen oder leeren Gefäße mit Wasser aus, um Feuer zu löschen und den Weg begehbar zu machen. Auch die Kostüme haben abermals ihren Weg in das Spiel gefunden. Die 20 aus den Vorgängern bereits bekannten Kleider wurden um weitere vier ergänzt und sorgen nicht nur für neue Fertigkeiten unseres Helden, sondern sind an einigen Stellen nötig, um weiterzukommen. Zündschnüre kann nur Flammen-Kirby entfachen oder ein weit entferntes Ziel nur von Pfeil-Kirby getroffen werden. Meist befinden sich Kostüme, welche für den Level-Abschnitt relevant sind, in direkter Umgebung und müssen nicht lange gesucht werden. Läuft uns ein Widersacher mit speziellen Fertigkeiten über den Weg, können wir diesen auf Knopfdruck einsaugen und uns so seiner Kräfte bemächtigen. So werden wir zur Amazone mit Speer, zum Bogenschützen, welcher Pfeile verschießt oder verwandeln uns in ein Rad und flitzen in bester Sonic-Manier durch die Levels. An vereinzelten Stellen finden wir Teile der Zauberranke wieder und können uns mit den Bohnen vorübergehen unsere Saugkraft erhöhen. Nun verschlucken wir Häuser oder sogar ganze Züge.

Begrenzt wird das Ganze nur durch den Zustand des Lebensbalkens unseres Helden oder einiger Gegner, welche unsere Kostüme mittels Angriff rauben können. Bei Kontakt verlieren wir dann unsere Fähigkeiten, können diese aber in Form eines Sternsymbols, welches durch denas Level fliegt, sofort wieder annehmen. Sollte sich die Chance auf ein besseres Kostüm ergeben, können wir auch jederzeit unsere Verkleidung ablegen. Jede Klasse hat eigene Vor- und Nachteile und lädt, dank der großen Anzahl an Möglichkeiten, zum Experimentieren ein.

So überschüttet uns das Spiel in der ersten Hälfte mit Abwechslung und gut durchdachten Rätseleinlagen, dieses Niveau kann aber leider nicht dauerhaft beibehalten werden. Schnell wissen wir, was zu tun ist und werden kaum noch vor Herausforderungen gestellt, da der Schwierigkeitsgrad nicht steigt. Das Gleiche gilt auch für die Zwischengegner, welche in jedem zweiten Level bezwungen werden wollen. Im Kampf haben wir sie jedoch meist schon nach wenigen Angriffen durchschaut und gewinnen ohne große Anstrengungen.

Etwas anders verhält es sich mit den Bosskämpfen am Ende jeder Welt. Hier variiert das Verhalten unseres Kontrahenten mit jeder neuen Angriffswelle. Geschickt müssen wir den Attacken unseres Gegenübers ausweichen und gezielt seine Schwachstelle finden, um selbst Treffer zu landen. In den minutenlangen Kämpfen müssen wir nun zeigen, dass wir die Steuerung beherrschen und die Fähigkeiten unseres aktuellen Kostüms gut einzusetzen wissen. Zwar ist das Spiel auch an diesen Stellen immer fair, geschenkt bekommen wir jedoch nichts und freuen uns jedes Mal wieder, wenn wir als Sieger aus so einem Kampf hervorgehen.

Sollten wir nach einigen Stunden etwas Abwechslung suchen, müssen wir das Modul nicht gleich bei Seite legen. Neben den Multiplayer-Arenen steht unter anderem noch ein Musikspiel zu Auswahl. Im Takt zur Musik springen wir von einer Trommel zur Nächsten und klatschen - mehr oder minder - im Rhythmus zu Musik. Dass dieser Modus lediglich drei Levels bietet, ist zu verschmerzen, da weder Takt noch Spielspaß stimmen.

 

Grafik und Sound

Grafisch reißt der neue „Kirby“-Teil zwar keine Bäume aus, kann sich aber auch gegen die hauseigene Konkurrenz behaupten. Die Landschaften sind schön in Szene gesetzt und vor allem die Animationen unseres Helden lassen uns den rosa Staubsauger schnell ans Herz wachsen. Hier sieht man die Liebe zum Detail und kommt das eine oder andere Mal ins Schmunzeln, wenn unser Held nach einem abgeschlossenen Level seinen Siegestanz aufführt. Selbst die Geschichte benötigt weder Sprachausgabe noch einen Untertitel, um erzählt zu werden. Die Zwischen- und Bossgegner machen ihrem Namen alle Ehre und bleiben uns durch die Inszenierung samt Effektgewitter in Erinnerung. Seine ganze Qualität entfaltet der Titel aber erst durch den 3D Effekt, welcher das Spiel fast plastisch aussehen lässt, erfreulicherweise nie auf Kosten der Bildrate. Diese ist auch bei größeren Feinansammlungen und Effekten zu jedem Zeitpunkt stabil. Die Soundkulisse untermalt das Geschehen und passt sich den verschiedenen Themenwelten stets an.

 

Multiplayer

Der Titel verfügt über eine StreetPass-Funktion, welche uns in den Levels mit Heil-Items belohnt, sollten wir einen anderen Nintendo 3DS Besitzer „getroffen“ haben. Diese nützlichen Gegenstände bekommen wir während des Spielens von einem Monster geschenkt und können eines davon sogar einlagern. Auf Knopfdruck können wir uns dann zu jedem Zeitpunkt heilen.

Darüber hinaus gibt es noch einen Multiplayer Modus. Diesen scheint Kirby von seinem Ausflug zu „Super Smash Brothers“ mitgebracht zu haben. In einer Arena kloppen sich bis zu vier verkleidete Kontrahenten in mehreren Runden. Dabei stehen die aus dem Singleplayer bereits bekannten Kostüme zur Auswahl. Eine nette Abwechslung für Zwischendurch, vier Freunde mit einem Nintendo 3DS vorausgesetzt, denn leider verzichtet Nintendo hier auf einen Online-Modus.

Diese Arena-Kämpfe können auch allein gegen einen Computergegner gespielt werden, wirklich Spaß komm hierbei jedoch nicht auf.

Offizieller Trailer


Fazit

Mit dem neuesten Serienableger ist den Entwicklern abermals ein gutes Spiel gelungen. Hübsche Optik, ein guter Spielablauf und viele kreative Ansätze spiegeln hier die Liebe zum Detail wieder. Ich hatte mit dem Test von „Kirby Triple Deluxe“ viel Spaß. Anfangs zumindest. Die zugegeben kurze Geschichte ist gut erzählt und die Animationen des Helden ließen ihn mir schnell ans Herz wachsen. Auch der Umfang mit seinen vielen Levels konnte mich für einige Stunden vor den Bildschirm fesseln. Das Gesamtpacket scheint auf den ersten Blick sehr zufriedenstellend, wäre da nicht der gleichbleibende Schwierigkeitsgrad und die sich immer wiederholenden Aufgaben. Schnell sind die Gegner durchschaut und die Rätsel bieten nach dem ersten Spieldrittel keine Neuerungen mehr. Selbst die Kostüme können nicht ganz überzeugen, da sich viele zu stark ähneln und man meist nur auf wenige wirklich angewiesen ist.

Leider ist Erwachsenen das Spiel somit nicht zu empfehlen. Zu leicht fallen die Jump´n´Run-Passagen aus und die Rätsel sind meist auf Anhieb lösbar und unterfordern den Spieler. „Kirbys Triple Deluxe“ ist auf eine junge Zielgruppe ausgerichtet und wird dort für gute eine Menge Spaß sorgen. Alle anderen sollten erst einmal einen genaueren Blick darauf werfen. (Bastian Schieder)


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Kirby: Triple Deluxe - Screenshots zum DLH.Net Review
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