Am 10. Dezember 2024 erschien der Psychothriller des Entwicklers Misfit Village und Publishers Nordcurrent Labs, bei dem du Rätsel lösen und auf Erkundung gehst. In meiner Review erzähle ich dir mehr.
Story und Handlung:
Die Geschichte in Go Home Annie beginnt in der Replikation Division, einer Abteilung der SCP Foundation, die gefährliche paranormale Phänomene und Entitäten repliziert. Du übernimmst die Rolle von Annie, einer Angestellten der Klasse D, die an den Experimenten der Abteilung teilnimmt. Obwohl Annie diese Experimente schon unzählige Male miterlebt hat, beginnt sie zu erkennen, dass etwas viel Tieferes dahintersteckt. Durch Interaktionen mit seltsamen Objekten und Entitäten beginnt sie, verborgene Geheimnisse der Organisation aufzudecken und herauszufinden, welche Verbindung sie zu den Phänomenen, die sie erlebt, hat. Die Handlung integriert auf bemerkenswerte Weise Elemente der SCP-Fiction in die Reise der Protagonistin auf der Suche nach Antworten. Größtenteils fließt die Geschichte reibungslos, regt zum Nachdenken an und weckt das Bedürfnis, mehr zu erfahren. Zum Ende hin tauchen jedoch Fragen auf, die zumindest in der kurzen Laufzeit (ich habe etwas weniger als fünf Stunden gebraucht) unbeantwortet bleiben.
Erkundung ist ein Hauptteil des Spiels:
Eines der Hauptelemente des Gameplays ist die Erkundung der mysteriösen Umgebung, die sich im Laufe des Spiels durch mehrere Ebenen bewegt. Die Einrichtungen und verschiedenen Bereiche sind gut gestaltet, entsprechen der Überlieferung der SCP Foundation und erinnern an ähnliche Spiele mit demselben Thema. Das Entwicklerteam hat sich die Erkundung zunutze gemacht und reichhaltiges Material und Auftritte von bekannten oder unbekannten SCP hinzugefügt. So hat beispielsweise SCP-1974, eine Badewanne, die bei jedem, der das darin befindliche Wasser berührt, akustische Halluzinationen auslöst, einen wichtigen Auftritt in der Handlung. Obwohl man mit den SCPs nicht interagieren kann, gibt es reichlich Lesematerial, und über die SCP-IDs kann man online nach ihnen suchen, um weitere Informationen zu erhalten. Das Spiel enthält auch Rätsel, die Nachdenken und Beobachtung erfordern. Die Hinweise kommen von Notizen oder Anweisungen, die sich an verschiedenen Stellen befinden, aber die Lösung hängt im Wesentlichen von der Fähigkeit ab, die Hinweise zu verbinden und die Unterschiede zwischen den Dimensionen wahrzunehmen. Die Rätsel sind vielfältig, einige erfordern den Einsatz von Annies Kamera, während andere komplexere Verfahren erfordern, wie das Labyrinth oder der Würfel.Grafik und Sound:
Das Spiel bietet kein reines Horrorerlebnis, sondern versucht, psychologischen Horror mit einer gut durchdachten Geschichte zu kombinieren, die als zentraler Dreh- und Angelpunkt dient, um das Ziel zu erreichen. Technische Spitzenleistungen bei Grafik und Sound sind wichtige Elemente, die das Endergebnis verbessern. Die grafische Gestaltung ist für einen Indie-Titel beeindruckend, obwohl es in den letzten Levels kleine Stellen gibt, die vielleicht anders gestaltet werden könnten. Die Soundgestaltung ist auf dem gleichen Niveau, mit quälender Hintergrundmusik und so realistischen Soundeffekten wie möglich. Hier gibt es jedoch ein Kritikpunkt, und zwar ist die Musik oft zu laut und es gibt Stellen im Spiel, wo sie zudem auch unpassend ist.