Siedler 2

Siedler 2

16.10.2013 07:38:56
Kleines Siedler-II-Tutorial von Stefan Langeland und Michael Gritz

Veröffentlich im DLH 98 Oktober 1998 - Alle Rechte vorbehalten !

Ein guter Start:

Als allererstes sollte man auf der frisch kreierten Karte seine Grenzen
erweitern mit 2 oder 3 Baracken. Dieses Baracken sollten nicht zu nahe bei-
einander stehen. Die Straßen von den Baracken zu dem Haupthaus sollten
direkt sein, ohne große Umwege. Sie werden später zu den Hauptadern des
Königreiches zählen.

Danach sollte man sofort 2 Holzfäller, 1 Forsthaus und 1 Sägewerk bauen.
Diese 4 Gebäude müssen ganz dicht beieinander stehen, damit die Transportwege möglichst
gering sind und das Verkehrsnetz nicht unnötig belastet wird.
Es ist egal, ob man diese Häuser in die Nähe eines Waldes setzt oder nicht,
da ja das Forsthaus für genuügend Holz auf jeden Fall sorgt. Wenn man eine
Stelle wählt, wo kein Wald ist, ist es ratsam, am Anfang die Holzfäller auf
Pause zu stellen, damit der Förster schon einmal einen kleinen Wald auf-
bauen kann. Dieser sollte aber nicht zu groß werden, damit nicht unnötig
Landfläche vergeudet wird, also die Holzfäller rechtzeitig wieder anstellen.
Außerdem gerät sonst der Bretternachschub ins Stocken.
Nachdem man diese 4 Gebäude gebaut hat, sollte man an einer anderen Stelle
noch einmal diese 4 Gebäude bauen. Wenn auch diese fertiggestellt sind, hat
man eigentlich keine Probleme mehr wegen zu wenigen Brettern.

Auf jeden Fall muß man noch irgentwo einen Steinbruch hinsetzen, Steine werden
aber seltener benötigt als Bretter, und darum reicht hier eine zusätzliche.

Gleichzeitig sollte man 1. seine Grenzen immer weiter ausweiten; sobald eine
Barracke besetzt wurde, an der jetzt erweiterten Grenze wieder eine Barracke
hinsetzen. Weiterhin muß man immer das Land erkunden, um rechtzeitig zu sehen,
wo der Feind ist. Falls man in dieser frühen Phase des Spiels auf einen Feind
trifft, sollte man in Feindesnähe schon einen Wachturm oder aber zwei Wachstuben
hingesetzt haben. Aber damit nach Möglichkeit nicht den Feind angreifen, sondern
ruhig abwarten, was der Gegner tut. Den Barracken im Landesinneren wird jetzt
schon die Goldzufuhr abgestellt, am besten gleich, nachdem man sie gebaut hat.

Während man jetzt das Land erkundet, sollte man auch auf das ein oder andere
Gebirge treffen. Man setzt eine Fahne auf das Gebirge, legt eine Straße, die
aber erstmal zu nichts wichtigem führen sollte, da man sie später wieder abreißen
muß. Ansonsten würde wertvolle Gebirgsfläche verlorengehen. An dieser Fahne ruft
man dann am besten zwei Gelehrten(nicht kleckern, sondern prollen...). Wenn diese
eine Stelle gefunden haben, baut man an diese das jeweilige Bergwerk, aber ohne
es mit einer Straße zu verbinden, weil man das Bergwerk noch nicht braucht.
Das macht man nun mit allen gefundenen Stellen, wo man ein Bergwerk hinsetzen
kann. Am Ende sollte man dann ca. 10-20 Bergwerke habe, die alle noch nicht
angeschlossen sind. Dieses Vorgehensweise hat den Vorteil, daß man nicht
jedesmal, wenn man ein neues Bergwerk bauen möchte, wieder einen Gelehrten
hinschicken muß, da die Schilder nach einiger Zeit entfernt werden. So weiß
man dauerhaft, wo sich Bergwerke lohnen.

richtige Nahrungsversorgung
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Jetzt sollte man sich um die Nahrungstechnische Versorgung der Bergwerke kümmern.
Am Anfang sind Fischerhütten ganz nützlich, sie liefern schnell Nahrungsmittel.
Auf Dauer sind sie aber den Bauernhöfen klar unterlegen, weil Fische halt kein
nachwachsender Rohstoff ist, irgentwann sind halt die Seen und Meere leergefischt.
Bei den Bauernhöfen hingegen hört es nie auf zu wachsen. Es ist halt dauerhaft.

Man baut also am Anfang zwei Bauernhöfe, eine Mühle, eine Bäckerei und einen
Brunnen. Aus dieser Kombination läßt sich prima Nahrung für 1-2 Bergwerke her-
stellen. Um die Bauernhöfe muß man genügend Platz lassen, damit diese nach
Möglichkeit auch auf vollen Touren(=100%) laufen können. Man darf diese
Bauernhöfe auf keinen Fall in die Nähe von Forsthäusern setzen, da die Förster
manchmal so emsig bei der Arbeit sind und auch die Felder der Bauern mit
Wald zupflanzen, und dann geht die volle Auslastung der Bauern natürlich wieder
weg. Mit Straßen kann man auch ganz gut Bauern ärgern(welcher Bauer sieht es
schon gerne, wenn durch sein Acker eine Schnellstraße mit Esel gebaut wird?).
Also, die Bauernhöfe immer nur mit einer Straße an das Wegenetz anschließen,
damit ja kein Platz vergeudet wird. Evtl Straßen, die noch im Weg liegen
könnten, sollte man umleiten, also neue Straßen bauen, die etwas weiter am
Bauernhof vorbeiführen. Nach einiger Zeit kann man dann die alten Straßen ab-
reißen.
Die Mühle und die Bäckerei(und natürlich der Brunnen) sollte man in die Nähe der Farmen setzen, aber
nicht zu nahe, damit nicht plötzlich ein Gebäude auf dem Feld des Bauern steht.
Mühle+Bäckerei(+Brunnen) sind der anderen möglichen Kombination aus Schweine-
zucht+Fleischerei(+Brunnen) vorzuziehen, da sie weniger Grundfläche verbrauchen.
(Die Schweinezucht benötigt eine große Fläche!). Ansonsten ist alles gleich.
Falls man mal keine Mühler+Bäcker mehr hat, kann man auch eine Schweinezucht
installieren. Hauptsache man hat genügend Nahrung. Und merke:

2 Bauernhöfe für Mühle+Bäckerei oder Schweinezucht+Fleischerei ==> maximale Ausbeute.


Bergwerke und seine Folgen
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Wenn man nun seine Nahrungsversorgung sichergestellt hat, kann man mit den Bergwerken
weitermachen. Dabei gibt es jetzt verschiedene Vorgehensweisen, je nachdem,
was für Rohstoffe man gefunden hat:

Wenn man nur ein Rohstoff gefunden hat kann man gar nichts machen, in diesem
Fall sollte man weitersuchen, bis man noch einen anderen gefunden hat.

Wenn man Eisen+Gold gefunden hat, kann man auch nichts machen, man braucht
unbedingt Kohle für beide.

Wenn man Gold+Kohle gefunden hat, geht man folgendermaßen vor:

Man schließt 1 Gold- und und 1 Kohlebergwerk an das Straßennetz an und
baut in die Nähe des Goldbergwerkes(oder auch des Kohlebergwerkes, ist egal)
eine Münzprägerei. Da man ja genügend Nahrung(hoffentlich!) zur Verfügung hat,
kann man sehen, wie die beiden Bergwerke fleißig jeweils Kohle oder Gold
aubbauen. Dieses wird dann auch gleich in die Münzprägerei gebracht und dort
zu Goldmünzen umgetüddelt. Falls man nicht alle Goldzulieferungen zu den
Militärgebäuden deaktiviert hat, sieht man jetzt, wie sich die Soldaten upgraden
und zu erstklassigen Soldaten mutieren.
Falls das Goldbergwerk zu weit weg vom Hauptquartier steht, kann man sich auch
überlegen, dort ein Lagerhaus zu bauen.

Wenn man nun aber Kohle+Eisen gefunden hat, wird die Sache schon etwas
komplizierter:

Auf jeden Fall sollte man dann 2 Kohlebergwerke und 1 Eisenbergwerk an das
Straßennetz anschließen. Anschließend wird noch eine Eisenschmelze gebaut.

Wenn man jetzt nur Werkzeuge produzieren möchte, braucht man nur eine
Schlosserei dazubauen und das 2.Kohlebergwerk auf Pause stellen.

Wenn man aber nun Soldaten kreieren möchte, braucht man eine Schmiede in
der Nähe der drei Bergwerke, eine Brauerei, einen Bauernhof für die Brauerei
und auch noch einen Brunnen. Den Bauernhof und denn Brunnen kann man sicht
evtl. sparen, falls man irgentwo anders Überkapazitäten frei hat.
Dazu vielleicht auch noch ein Lagerhaus ganz in der Nähe dieser ganzen
Gebäude, damit hier alle Zutaten für einen Soldaten zusammenkommen und die
Armee schnell vergrößert wird.

Ich würde nicht raten, gleichzeitig Werkzeuge und Soldaten zu produzieren,
da man meistens nicht so viele Werkzeuge benötigt. Man kann ruhig eine
Schlosserei und eine Schmiede gleichzeitig bauen, sollte dann aber die
Schlosserei auf Pause stellen und nur wenn man wirklich Werkzeuge benötigt
sie wieder aktivieren und gleichzeitig die Schmiede auf Pause stellen.
Anonsten hat man viele überflüssige Gebäude rumstehen und verbraucht viele
Rohstoffe unnötig.


Zusätzliche Tips zum Wegesystem
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Die Infrastruktur ist die Hauptader des Königreiches. Wenn es auf ihr Stauungen
gibt, bricht das ganze System zusammen und viele Gebäude bekommen keine Rohstoffe
oder können keine wegtransportieren lassen. Man sollte also lieber mehr Straßen
als zu wenige bauen, aber dabei immer darauf achten, daß durch jede Straße
eine mögliche Grundfläche für ein Gebäude verlorengeht. Also auch immer darauf
achten, was man durch einen bestimmten Straßenbau eigentlich bewirkt.

Falls es jetzt mal Stauungen an einer bestimmten Stelle gibt, sollte man sich
die Umgebung näher angucken:

- gibt es eine Straße, die noch nicht optimal durch Fähnchen abgedeckt ist?
- gibt es die Stauungen nur auf einer bestimmten Straße? wenn ja, sollte man
sich die Waren angucken, die sich stauen, wenn es nur Holzbretter und Steine
sind, werden diese wahrscheinlich gerade zu einer Baustelle transportiert.
Sie sind aber kein dauerhaftes Problem, weil das Gebäude auf der Baustelle
irgentwann stehen wird und man dann keine Probleme mehr an der Stelle hat
Fall es jedoch Gebrauchswaren sind, die aundauernd auf dieser Route trans-
portiert werden, sollte man Ausweichrouten suchen oder neue Straßen bauen.
Manchmal hilf es auch, einfach eine weitere Straße neben der bestehenden
zu bauen, die Waren werden dann auch über diese Strecke transportiert.
- ist die Straße dunkler als die anderen und sind die Fahnen vielleicht auch
etwas schöner, aber es ist trotzdem kein Esel auf der Strecke?
Dann sollte man doch schon eine Eselzucht bauen und ausreichend mit Korn
und Wasser versorgen. Es lohnt sich aber nicht, extra Bauernhöfe dafür zu
bauen, sondern man sollte eher ein bischen Korn aus der laufenden Produktion
für die Eselzucht abzweigen, da man meistens sowieso nicht so viele
Esel benötigt.

Noch ein Tip: vielleicht sind die Straßen so überlastet, weil die Wege zum
nächsten Lager zu lang sind? Es ist also wichtig, in ausreichenden Abständen
immer mal wieder ein Lager zu errichten, das Wegenetz wird es ihnen danken!


Auf in den Kampf
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Beim Kämpfen gibt es eigentlich zwei verschiedene Taktiken, eine schnelle und
eine langsame. Ich fange einmal mit der langsamen an:

Diese langsame Taktik funktioniert richtig gut eigentlich nur in den ersten
Leveln der Kampagne von Siedler-II. Sie besteht darin, daß man an die Grenze
einfach nur Katapulte setzt. Diese schmeissen dann die Steine auf die
gegnerischen Militärgebäude und sorgen dafür, daß die Wirtschaft des Feindes
empfindlich geschwächt wird( 1 Soldat wird von einem Stein vernichtet -->
um einen Soldaten zu bauen braucht man 4 Kohle, 2 Eisen, 1 Bier und evtl.
noch Gold). Falls nun ein Militärgebäude brennt, kann man ganz seelenruhig an
der jetzt erweiterten Grenze wieder ein eigenes Militärgebäude bauen. Daneben
setzt man dann gleich wieder ein neues Katapult hin. Es dauert zwar etwas
länger, aber diese Taktik hat auf alle Fälle in den ersten Missionen Erfolg,
da hier der Computer diesen Angriff noch nicht als richtigen Angriff wertet und
darum nicht zurückangreift. Man muß nur vorsichtig vor gegnerischen Katapulten
sein.

Die schnelle Taktik ist eigentlich ganz banal: möglichst an der Grenze Wachtürme
bauen,oder auch Festungen, diese mit Soldaten besetzen, evtl. warten, bis Gold
geliefert wurde, und dann das nächste Gebäude des Feindes angreifen. Aber: Der
Feind greift jetzt auch zurück an. Darum immer genügend Soldaten im Lager haben,
damit man Dezimierungen schnell wieder auffüllen kann. Wenn man nun die ersten
paar Gebäude erobert hat, sollte man ein paar davon wieder abreißen, da der
Computer die Gebäude immer sehr dicht nebeneinander setzt. Der Vorteil davon
ist, daß nicht zuviele Soldaten nutzlos in irgendwelchen Baracken rumhängen,
die nichts mehr bringen. Dann doch lieber beherzt den Abreißknopf benutzen.

Wenn man dann das Tor sieht, seine Angriffe nochmal in diese Richtung verstärken
und alle Baracken des Feindes drumherum einnehmen.


Stefan Langeland und Michael Gritz

 
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